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Süßer die Glocken nie klingen.

Auch wenn es die niedrigen Temperaturen vermuten lassen, es sind noch zwei Monate hin bis Weihnachten und trotzdem könnte die Liedzeile, die ich über diesen Beitrag stellen möchte, nicht besser passen als zu diesem außergewöhnlichen Chor. Anders als die meisten ihrer Mitstreiter erzeugen sie die Musik nämlich nicht vokal sondern instrumental. Die Rede ist vom Handglockenchor der Augustinergemeinde Gotha, der am Montag ein Konzert in der Pockauer Kirche spielte.

Bereits 2001 waren die Thüringer in meinem Heimatort zu Gast, um die musikalische Bandbreite der schwingenden Instrumente zu demonstrieren. Schon damals hat mich das Zusammenspiel fasziniert und so musste ich nicht zweimal überlegen das diesjährige Konzert zu besuchen.

Das Melodiespielen auf Handglocken hatte ihren Ursprung im 17. Jahrhundert in England. Anfangs auf nur 12 Glocken, später dann mit 5 Oktaven (rund 60 Glocken) und mehr. Nach dem zweiten Weltkrieg schwappte der Trend durch US-amerikanische Besatzungstruppen nach Deutschland. In den 80er Jahren gründeten sich auch hierzulande die ersten Chöre; so auch der Gothaer 1987. Seitdem sind die Musiker im In- und Ausland auf Tour und demonstrieren ihr Können. Einen detaillierten geschichtlichen Abriss gibt’s auf der Webseite. In Sachsen gibt es zurzeit leider keinen derartigen Chor – aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Das Programm der Thüringer reichte von geistlichen Melodien bis zu amerikanischen, poppigen Stücken. Einen kurzen Eindruck von der Spielweise des Chores könnt ihr euch in folgendem (allerdings qualitativ verbesserungswürdigen) Clip verschaffen.

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