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Von klingenden Glühbirnen.

Das vernetzte Heim ist das Thema der Stunde. Die Hersteller überschwemmen regelrecht den Markt mit intelligenten Steuerungen und innovativen Haushaltsgeräten. Eine der neuen aufstrebenden Firmen ist AwoX aus dem französischen Montpellier. Sie verbinden mehrere Anwendungsmöglichkeiten in einem Gerät. Das Steckenpferd sind dabei Glühbirnen mit eingebauten Lautsprechern und WLAN- oder Bluetooth-Verbindung. Ein Alltagstest.

„Das Ziel eines Smart Home ist den Komfortfaktor zu erhöhen“, so AwoX-CEO Alain Molinié im Rahmen der IFA in Berlin Anfang September. „Deshalb kreierten wir eine neue Produktkategorie – Hybrid Lightening.“ Ob die klingenden Glühbirnen wirklich halten, was sie versprechen, sollte ein Alltagscheck beweisen.

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Seit nunmehr 6 Wochen ist die StriimLight WiFi* in der E27-Fassung meiner heimischen Küche montiert und so langsam gewöhne ich mich an den neuen „Luxus“: Per Fernbedienung kann die 400g schwere Leuchte angeschalten und gedimmt, vorprogrammierte Web-Radio-Sender gewählt und gehört, und schlussendlich die Lautstärke reguliert werden – was will das Geek-Herz mehr. Ja ok – eine vollwertige App gibt’s natürlich auch. Mit ihr wird die Glühbirne erst vollkommen, denn damit lässt sich per Speicher oder den Online-Dienst Deezer die Lieblingsmusik übertragen und genießen. Außerdem können damit drölfzig Radiostationen aus aller Welt angesteuert und per Stream abgespielt werden.

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Nennt man mehrere StriimLight sein Eigen, können diese bei der Einrichtung in sogenannten Zonen zusammengeschalten und synchronisiert werden. Eine feine Sache vor allem in Hinblick auf Stereo-Sound in größeren Räumen.

Apropos Einrichtung. Die Installation der innovativen Leuchtmittel geht fix und unkompliziert von der Hand. Nach dem Einschrauben in die haushaltsübliche E27-Fassung muss zunächst nur die Stromversorgung gewährleistet und natürlich das WLAN-Netz aktiviert sein. Danach kann die StriimLight WiFi per WPS oder WLAN-Passwort mit dem Heimnetz verbunden werden. Dazu ist zwingend die mobile Anwendung nötig, die sowohl für Android als auch iOS zur Verfügung steht. Ist die erste Einrichtung abgeschlossen, wird das Gadget bei jedem App-Start erkannt und mit dem Smartphone verbunden.

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Schauen wir uns die „Striim CONTROL“-App etwas genauer an. Auf dem ersten Blick wirkt sie etwas veraltet an Zeiten von Android 2 Punkt Schlag-mich-tot. Die Menüpunkte sind alles andere als schick, verrichten allerdings ihren Dienst zuverlässig, die Struktur ist intuitiv und selbsterklärend. Im Rahmen meines Interviews mit Molinié wurde deutlich, dass ein Update in den nächsten Wochen im Play Store landen soll. Eine Integration von weiteren Musik-Diensten wie Spotify steht ebenfalls auf der ToDo-Liste. Da das Unternehmen auf den Streaming-Standard DLNA setzt, werden in der App auch alle entsprechend verfügbaren Geräte (TV, Radio, …) erkannt. Das ist recht fetzig, da mit der Anwendung so ein Rundum-Sorglos-Paket geschnürt wird.

Die Stromaufnahme der AwoX Striimlight WiFi* beträgt insgesamt rund 21 Watt. Dabei entfallen mit 10 Watt ziemlich genau die Hälfte auf die 35 LED-Lämpchen, die sowohl nutzer- als auch zeitgesteuert zum Leuchten gebracht werden können. Der Lautsprecher genehmigt sich weitere 10 Watt. Die Soundqualität hat dabei sicher Luft nach oben, als Küchenradio-Ersatz kann das Gadget trotzdem empfohlen werden.

Im Hinblick auf Privatsphäre und Datensicherheit gab der AwoX-CEO übrigens Entwarnung. Die Dateien selbst würden nicht zwischen den Geräten übertragen und somit könnten Dritte keinen Zugriff erlangen. Im Übrigen ist Alain Molinié großer Fan von Standards: „Seit Unternehmensgründung nutzen wir Funk-Standards wie WiFi, Bluetooth oder DLNA. Unser Ziel ist diese zu forcieren und in Zukunft Verbindungen mit allen auf dem Markt erhältlichen Elektronik-Geräten herzustellen – für ein smartes Heim.“

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Fazit: Das Konzept von den sogenannten Hybrid Devices gefällt und dürfte in den nächsten Jahren nach und nach Einzug in die Wohnungen halten. Besonders das Einsparen von zusätzlichen Geräten dürfte für viele ein Kaufargument sein – auch wenn die Anschaffungskosten mit rund 70 Euro* auf dem ersten Blick hoch erscheinen. Schade, dass Materialanmutung und Haptik dabei eher an chinesische Billigware, denn an hochwertige Elektronikartikel erinnert. Das dürfte sich allerdings bei diesem jungen Unternehmen sicher noch ändern. Einen Überblick über die derzeitige Produktpalette – sie reicht von Kameralösungen bis zu Duftzerstäubern – gibt’s direkt auf der Webseite von AwoX.

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