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Withings Activité Pop im Alltagstest.

Mit der Activité Pop hat Withings auf der diesjärigen CES in Las Vegas einen schicken Aktivitäts-Tracker vorgestellt. Informationen wie zurückgelegte Schritte und Schlafphasen sollen damit aufgezeichnet werden. Doch wie schlägt sich das preiswerte Gadget im Alltag? Das habe ich in den letzten Wochen versucht heraus zu finden.

Fitnesstracker sind seit einiger Zeit in aller Munde. Hersteller wie Misfit, Fitbit oder Garmin haben für einen regelrechten „Run“ auf die Gadgets gesorgt. Mittlerweile haben auch die großen Elektronikkonzerne wie Samsung, Sony oder Huawei nachgezogen. Ein großes Manko war bisher das Design und die Akkulaufzeit: Die kleinen Protokollanten waren nichts für den Alltag stilbewusster Menschen und mussten schon nach wenigen Tagen aufgeladen werden. Das soll sich mit der Activité Pop des französischen Herstellers Withings ändern.

Lieferumfang

Die Uhr kommt in einem kleinen Karton inklusive schickem Plexiglas-Präsentationsfenster daher. Im Inneren befindet sich außer der Activité Pop nicht viel: eine kurze Gebrauchsanleitung sowie ein Werkzeug zum Starten des Gadgets. Außerdem gehört eine handelsübliche CR2025 Knopfzellenbatterie zum Lieferumfang, mit der die Uhr ganze acht Monate mit Energie versorgt werden kann.

Design und Verarbeitung

Bevor der Tracker in Betrieb genommen wird, will ich einen Blick auf das im modischen Paris entwickelte Design und die Verarbeitungsqualität werfen. Neben der sandfarbenen Testvariante kann der Kunde zwischen einer blauen und schwarzen Uhr wählen. Das Gehäuse kommt in edel anmutenden Metall mit Mineralglas-Abdeckung daher und besitzt einen Durchmesser von rund 36 Millimetern. Das positive Gesamtbild trübt einzig das billig anmutende Silikonarmband, das jedoch ohne Probleme durch ein handelsübliches 18 Millimeter-Band ausgetauscht werden kann. Nichts zu meckern gibt es hinsichtlich der Verarbeitung. Die rund 10 Millimeter dicke Uhr macht auch im Büro eine gute Figur. Das Gesamtgewicht beträgt leichte 37 Gramm.

Anwendung „Health Mate“ und Funktionsumfang

Um den Aktivitäts-Tracker in Betrieb zu nehmen ist zwingend die Installation der Withings-eigenen App „Health Mate“ nötig, die sowohl für iOS als auch für Android-Geräte zur Verfügung steht. Zu Beginn muss dazu ein kostenloses Nutzerkonto angelegt werden. Darauf sind anschließend die eigenen Fitnessdaten hinterlegt. Ist dies erledigt, kann die Activité Pop das erste Mal gestartet und kalibriert werden. Dazu wird auch die aktuelle Uhrzeit übertragen. Das geht flott von der Hand und schon können fleißig Daten gesammelt werden.

App Health Mate

Neben der Zeitanzeige bietet die Uhr eine Reihe von Funktionen an. Zuallererst ist die Schrittprotokollierung zu nennen. Mit einer Toleranz von 0,1 Prozent wird neben dem Schritt selbst auch die Geschwindigkeit aufgezeichnet. Des Weiteren erhält der Nutzer einen Überblick über die zurückgelegten Entfernungen. Im April soll auch eine Schwimm-Unterstützung per Update nachgereicht werden. Bis 50 Meter Wassertiefe können dann auch Tauchgänge aufgezeichnet werden.

Wem das nicht genug ist, kann ein individuelles Ziel festlegen und so seinen täglichen, prozentualen Fortschritt verfolgen und seine Tagesleistungen vergleichen. Apropos vergleichen: Withings hat in der Health Mate App eine Art soziales Sport-Netzwerk integriert. So lassen sich die eigenen Ergebnisse mit denen anderer Nutzer gegenüberstellen. Auch Badges verteilt die App bei absolvierten Entfernungen. Wenn das kein Ansporn ist sich öfter zu bewegen…

Am Ende des Tages muss die Uhr keinesfalls abgelegt werden, denn neben den eigenen Bewegungs- analysiert sie auch die Schlafaktivitäten. Minutiös zeichnet der Tracker die einzelnen Schlafphasen auf und informiert über die entsprechende Dauer. In der App kann für den nächsten Morgen ein Wecker gestellt werden, der durch leichte Vibrationen den Träger aus dem Schlaf holt. Das geschieht jedoch nach einer festgelegten Zeit und nicht nach Schlafphasen. Ob die Uhr die Weckzeit verinnerlicht hat, kann durch einen Fingertipp auf das Mineralglas überprüft werden. Dann zeigen die Analogzeiger kurzzeitig die programmierte Zeit an.

Die guten Stromwerte erlangt die Withings Activité Pop vor allem durch die sporatische Synchronisierung mit dem Smartphone. Die Verbindung steht dabei nur wenige Minuten. Die aufgezeichneten Daten können bis zu 36 Stunden auf der Uhr gespeichert werden, bevor eine Synchronisation zwingend notwendig ist. Die übertragenen Werte können im Anschluss auch im Web abgerufen und studiert werden.

Erfahrungen und Fazit

Ich hatte die Möglichkeit über mehrere Wochen hinweg die sandfarbene Activité Pop zu tragen und bin sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite ist es eine schicke, modische Uhr mit tollen Funktionen und einer zu diesen Preis beachtlichen Verarbeitungsqualität. Die Zählgenauigkeit ist sehr gut und das Gesamtpaket stimmt. In den letzten Tage schaute ich oft auf die Activité Pop – nicht etwa um die Uhrzeit zu checken, sondern um meinen aktuellen „Schrittstand“ zu kontrollieren.

Leider hatte ich des Öfteren Probleme mit dem Synchronisieren – und das, obwohl zwei Firmware-Updates die Angelegenheit verbessern sollten. So musste die App etliche Male neu gestartet oder die Uhr gar komplett zurückgesetzt werden. Schlafaktivitäten brachen ohne ersichtlichen Grund ab und die App mahnte direkt an, länger zu schlafen. Schritte ließen sich von Zeit zu Zeit ebenso wenig übertragen. Letzteres war natürlich kein Problem, da der Pufferspeicher von 36 Stunden griff und ich so eben ein paar Stunden später die absolvierten Wege senden konnte.

Insgesamt würde ich der Activité Pop an sich ein „gut“ geben, der Withings-eigenen App ein „befriedigend“. Hoffentlich bekommt der Hersteller die genannten Probleme in den Griff. Denn ohne einwandfrei funktionierender App ist das 150-Euro-Gadget nur halb so viel wert.

Update August 2015: Nach rund 5 Monaten Nutzung gab die Batterie nun ihren Geist auf. Anzeichen war eine falsch angezeigte Uhrzeit sowie das Ausfallen der Weckfunktion. Das entspricht zwar nicht ganz der versprochenen Laufzeit von 8 Monaten, jedoch muss beachtet werden, dass nahezu täglich der Vibrationsalarm aktiviert war.

Deutlich verbessert hat sich die App-Anbindung des Fitness-Trackers: Die Synchronisation geht nach mehreren Software-Updates schneller von der Hand und auch die Schwimmfunktion wurde per Update hinzugefügt. Deshalb kann die App ebenfalls auf „gut“ heraufgestuft werden.

Update 20. August 2015: Auch ich bin nicht vom gerissenen Uhrenglas verschont geblieben. Eben gab es ohne Krafteinwirkung einen Knacks und die Plexyglas-Abdeckung war dahin. Laut Withings scheint dies ein Problem der ersten Activité Pop und mittlerweile behoben worden sein. Trotzdem ist das Ganze natürlich mehr als ärgerlich.

2015-08-20 08.56.16

Wie gefällt euch der smarte Aktivität-Tracker von Withings?

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