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Männer die auf Motorrädern sitzen.

Eine der in Deutschland beliebtesten Motorsport-Events ist der Motorrad-Grand-Prix auf dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal. In insgesamt fünf verschiedenen Klassen duellieren sich die Fahrer auf ihren mehr oder weniger heißen Öfen. Dieses Jahr hatte ich das Glück zumindest am Freitag beim Freien Training und den ersten Qualifikationen dabei zu sein. Einige Eindrücke.

Das Ganze war eine recht spontane Aktion: Im Rahmen der Vorlesungsreihe „Höher, Schneller, Weiter“ gab der ehemalige Moto3-Champion Sandro Cortese gemeinsam mit Intact-Teammitgliedern einen Gastvortrag an der TU Chemnitz. Neben einem Getränk (dessen Hersteller ihr euch sicher denken könnt) erhielten die ersten 300 Besucher ein kostenloses Tribünenticket für den Trainingsfreitag – das konnte man sich nicht entgehen lassen.

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So ging es also am 10. Juli nachmittags zum 15 Kilometer westlich von Chemnitz gelegenen Rundkurs. Die Strecke ist vor allem bekannt für seine Berg- und Talfahrten und wird deshalb auch als sächsische Nordschleife bezeichnet. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum die MotoGP seit eh und je dort seinen Deutschland Grand-Prix ausfährt. Bei den Fans ist der Sachsenring auf jeden Fall sehr beliebt – das sah man auch am Ansturm zum Trainingstag (!). Obwohl es um nichts weiter geht als Setup-Abstimmung und Kennenlernen der Begebenheiten, gaben die Jungs ordentlich Gas und boten den zahlreichen Zuschauern Motorsport vom Feinsten.

Moto GP

Die Königsklasse des internationalen Motorrad-Sports muss(te) an diesem Wochenende leider ohne den in Sachsen beliebten Lokalmatadoren Stefan Bradl auskommen. Aufgrund eines Kahnbeinbruchs im letzten Rennen war der Augsburger nur Gast. Dafür wurde Publikumsliebling Valentino Rossi umso frenetischer gefeiert. Der 36-jährige Yamaha-Pilot gewann bis dato 111 Rennen in der Motorrad-WM. Session-Schnellster war jedoch der spanische Honda-Fahrer Marc Marquess (93) mit 1:21.621 min dicht gefolgt vom Briten Bradley Smith (38) auf Yamaha mit 1:21.740 min. Dritter im Bunde wurde der Italiener Andrea Iannone (29) auf Ducati mit 1:21.824. Der Top-Speed lag bei rund 290 km/h – das hörte man auch: Über 130 dB liegen die Maschinen unter Volllast.

Moto 2

In der 600-ccm-Klasse gingen zur Freude der Fans zwei deutschen Fahrer an den Start, die auch im Training richtig tolle Zeiten lieferten: Drittplatzierter Jonas Folger (94) fuhr eine Rundenzeit von 1:25.104 min, der am Mittwoch in der Uni vortragende Sandro Cortese (11) belegte mit hauchdünnem Rückstand Platz 4 mit 1:25.148 min. Die schnellste Runde fuhr Mika Kallo (36) mit 1:25.069 min gefolgt vom Schweizer Dominique Aegerter mit 1:25.097. Nicht aus blieben die ein oder anderen Stürze, welche jedoch allesamt glimpflich von statten gingen.

Insgesamt war der Nachmittag ein beeindruckendes Erlebnis, auch wenn ich nicht der große Motorrad-Fan bin. Die Geschwindigkeiten sind extrem hoch und die Agilität ist nicht zu vergleichen mit den vierrädrigen Motorsport-Pendants aus Formel 1, DTM und Co. Einziger Wermutstropfen sind die hohen Ticketpreise – auch am Trainingstag. Saftige 45 Euro hätte unsere Freikarte im Vorverkauf gekostet. Zum Renntag sind bis zu 165 Euro fällig. Das wäre es mir dann irgendwie doch nicht wert.

Mehr Informationen und Live-Timings zur MotoGP gibt es auf der offiziellen Webseite.

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