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IBUG 2017: Streetart in der SPEMAFA Chemnitz.

Chemnitz ist bunt! Das zeigt sich ganz aktuell auf dem Gelände der ehemaligen VEB Spezialmaschinenbau-Fabrik bei der diesjährigen Industriebrachenumgestaltung (kurz: IBUG). 120 Künstler aus aller Welt ließen in den vergangenen Wochen ihrer Fantasie freien Lauf und verwandelten das heruntergekommene Industriegelände in ein einmaliges Gesamtkunstwerk. Einige Eindrücke.

Neues Leben für altes Industriegelände

Wir schreiben das Jahr 1889. Nach rund acht Jahren erfolgreicher Produktion von Fleischverarbeitungsmaschinen errichten die Brüder Arthur und Carl Unger in direkter Nähe zum Chemnitzer Hauptbahnhof einen neuen Fabrikkomplex. Die qualitativ hochwertigen Anlagen finden weltweit reisenden Absatz und so wird im Jahr 1904 eine Erweiterung des Gebäudes notwendig. Der Erfolg der „Gebrüder Unger AG“ reicht bis in die DDR-Zeit, an deren Beginn sie mit der Umwandlung zur „VEB Spezialmaschinenfabrik Chemnitz“ verstaatlicht wird.

Nach dem Mauerfall ging es mit der neuen „Chemnitzer Spezialmaschinenfabrik GmbH“ bergab. Bereits 1993 muss das neu formierte Privatunternehmen Insolvenz anmelden. Seitdem ist das Fabrikgelände dem Verfall preisgegeben und zeigt die Vergänglichkeit früheren Erfolges sehr deutlich. Bis jetzt, denn im Rahmen des Künstlerfestivals IBUG hauchten rund 120 Künstler aus nah und fern dem Gebäude neue Leben ein.

IBUG bietet farbenfrohe Wandgestaltungen und originelle Installationen

In der zwölften Auflage haben es die Organisatoren rund um Thomas Dietze und das KulturTragWerk Sachsen e.V. erstmals in das sächsische Manchester geschafft. Mit dabei sind allerhand mehr oder weniger namhafte Künstler. Sie kommen etwa aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Polen oder auch Großbritannien. Auch mit interkontinentalen Gästen aus Mexiko, Brasilien, Kanada oder den USA können die IBUG aufwarten.

Sie werteten das schnöde Gelände mit farbenfrohen Grafitti, originellen Installationen und hübschen Illustrationen sowie multimedialen Projektionen spürbar auf. Besonders eindrücklich finde ich persönlich die abstrakten Zusammenstellungen aus vorhandenem ‚Sperrmüll‘. Das bunte Gesamtkunstwerk in der Lerchenstraße 12 ist am 1. bis 3. September für die Öffentlichkeit zugänglich. Für alle, die wie ich etwas für urbane Kunst übrig haben, ist das IBUG auf jeden Fall einen Besuch wert. Mehr Infos zu den Öffnungszeiten und den Eintrittspreisen bekommt ihr auf der offiziellen Webseite.

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