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Der phablethafte Alltag mit dem HTC One Max

Phablets. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Irgendetwas zwischen kompaktem Smartphone und nützlichem Tablet. Böse Zungen behaupten gar sie vereinen die Nachteile beider Gerätegruppen. Ich habe einmal die Probe auf’s Exempel gemacht und das 5,9 Zoll große HTC One Max* eine Zeit lang im Alltag genutzt. Hier mein Erfahrungsbericht.

Zugegebenermaßen: Auch ich gehöre zu den skeptischen Personen, die wenig mit der schieren Größe anfangen können. Mein Testgerät beispielsweise kommt mit wuchtigen 164,5 x 82,5 x 10,29 mm daher. Glücklicherweise besitze ich Hosen mit passenden Taschen, denn sonst fangen die Probleme schon da an. Dazu kommt die Masse von 217g – wahrlich kein Leichtgewicht.

Man gewöhnt sich an alles

Da ich als Hauptgerät den „kleinen“ Bruder HTC One (M7)* nutze, fand ich mich schnell im Menü und den Einstellungen zurecht. Dank dem HTC-eigenen Datenübertragungs-Assistenten waren Daten und Einstellungen schnell übertragen und der Spaß konnte beginnen.

Schon beim Einrichten kommt man mit einem sehr netten Feature in Kontakt: dem Fingerabdruck-Scanner (siehe schwarzes Feld im unteren Bild). Ihr habt richtig gehört. Der taiwanische Smartphone-Hersteller setzt ähnlich wie Konkurrent Apple auf eine Entsperrung via Fingerstreich. Besonderer Clou ist dabei, dass man auf die verschiedenen Finger unterschiedliche Apps verknüpfen kann. So kommt man ohne Umwege zu den Mails oder anderen wichtigen Anwendungen – eine feine Sache.

Das Modul arbeitete während der Nutzungszeit recht zuverlässig, nur selten erkannte das System den eigenen Finger nicht. Problematisch wird’s allerdings im Auto. Kommt eine Kfz-Halterung zum Einsatz, so kann man die Verwendung des Fingerabdruck-Scanners vergessen. Dann muss auf die gute alte PIN zurückgegriffen werden.

HTC One Max Rückseite

Der Home-Bildschirm bietet eine Menge Platz um Widgets oder auch Shortcuts zu oft genutzten Applikationen zu platzieren. So hat man – anders als bei kleineren Mobilgeräten – alle Informationen auf einem Blick verfügbar. Doch alles hat eine Kehrseite – auch das anständige FullHD-Display: Die Nutzung mit nur einer Hand ist ein Ding der Unmöglichkeit. Gerade wenn man unterwegs ist (ich sag nur Busstehplatz) kann man ein schnelles manuelles Beantworten von Textnachrichten vergessen. Selbst mit einer ausgewachsenen Männerhand kann man gerade einmal 2/3 des kompletten Bildschirms mit dem Daumen erreichen.

Multimedia-Monster

Des Einen Leid ist des Anderen Freud. Über das große Display dürften sich vor allem Multimedia-Fans freuen. Hinzu kommen die bei diesem Gerät verbauten Stereo-Frontlautsprecher, die einen erstklassigen Sound bieten. Lange Bahnfahrten werden so zu einem echten Genuss – vorausgesetzt man schaut den richtigen Film (oder zockt das Richtige).

HTC One Max - Dead Trigger 2

Auch das integrierte Kameramodul ist ein Augenschmaus. Der BSI-Sensor löst mit 4 Ultrapixeln auf, der laut Hersteller im Dunkeln deutlich mehr Details als vergleichbare Megapixel-Pendants darstellen kann. Und da verspricht er nicht zu viel: Wo bei anderen Cams ein deutliches Rauschen sichtbar ist, läuft das One Max gerade erst warm. Selfies können mit einer 2,1 Megapixel-Frontkamera aufgenommen werden. Auch das Betrachten der Schnappschüsse macht auf dem Phablet Spaß. Oma kann da getrost einmal die Brille vergessen haben.

Ein echtes Schwergewicht

Durchaus gewöhnungsbedürftig ist es mit dem Phablet zu Telefonieren. Man fühlt sich fast in vergangene Zeit zurückversetzt, als Motorola in den 80ern das erste „Handy“ vorgestellt hat: Schnell wird die Hand schwer und das Telefonat wird zur Fitnesseinheit. Hinzu kommt, dass das Gerät eine Menge Wärme abstrahlt, die direkt auf Handfläche und Gesicht übertragen wird. Es empfiehlt sich also klar ein Headset zu verwenden.

Kommen wir direkt zum nächsten wichtigen Punkt: dem Akku. HTC verbaut im One Max ein 3.300 mAh starkes Modul (vgl. HTC One: 2.300 mAh). Damit kommt man selbst bei Extrem-Hardcore-Nutzung zwei Tage ohne Steckdose aus. Fantastisch. Sein übriges tut dabei der Energiesparmodus, der an den richtigen Stellschrauben dreht und so trotzdem eine tolle User Experience bietet. Schade: Trotz abnehmbarer Rückseite kann der Akku nicht gewechselt werden – das erfordert ein aufwendiges Einschicken des Gerätes.

HTC One Max Rückseite offen

Fazit: Auch nach den letzten Wochen Nutzung werde ich nicht so recht warm mit diesen Riesen-Phones. Auf der einen Seite ist es ein Genuss das große Display zu verwenden, auf der anderen Seite fehlt es mir klar an Mobilität. Mir kam mein 4,7 Zoll großes Hauptgerät gerade zu winzig vor in Vergleich zu diesem Elektronik-Klopper. Interessant waren die Reaktionen von Freunden und Bekannten, die durch die Bank offene Münder und erstaunte Gesichter hinterließen. Abschließend lässt sich sagen, dass es eine interessante Erfahrung war, ich allerdings das kompakte Schwestermodell One (M7)* wieder mit Freude nutze.

Wie steht ihr zu den Phablets – praktisch oder doch zu globig? Eure Meinung könnt ihr in den Kommentaren hinterlassen.

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