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Huawei P30 Pro. Taschenkamera mit Smartphone-Funktionen.

Ein ereignisreiches Jahr 2019 ist Geschichte und damit auch das Smartphone-Modelljahr. Es gab spannende neue Geräte – zum Falten, zum Zoomen, zum Anschauen. Doch das wohl interessanteste Mobiltelefon für Fotografie-Fans kam von Huawei: Mit dem P30 Pro hat das chinesische Unternehmen einmal mehr gezeigt, dass es ganz vorn mitspielt. Ich habe das Flaggschiff in den letzten Monaten im Alltag getestet und verrate euch, warum es auch aktuell noch ein absoluter Kauftipp ist.

Huawei hat sich in den letzten Jahren zu einer der besten Smartphone-Marken entwickelt. Das hat seinen Grund: Bereits äußerlich bestechen sie durch ein gefälliges Design und auch die Verarbeitungsqualität ist auf einem sehr hohen Niveau. Obwohl das P30 Pro das kleinste High-End-Smartphone des Herstellers ist, sind die Abmaße mit 158 mal 74 Millimeter recht opulent. Für mich schon grenzwertig, denn ich mag Geräte, die mit einer Hand nutzbar sind und problemlos in die Hosentasche passen. Mit 192 Gramm ist es auch etwas wuchtig. Trotzdem habe ich mich schnell an die Dimensionen gewöhnt und so ein großes 6,47 Zoll Display hat ja auch etwas Gutes.

Huawei P30 Pro Rückseite
Die Rückseite des Huawei P30 Pro besteht aus Glas und spiegelt stark.

Scharfes Display und starke Leistung, aber mittelmäßiger Lautsprecher

Zum Beispiel lassen sich auf dem OLED-Panel mit FullHD+-Auflösung knackscharfe Videos wiedergeben. Wie viele der Mitbewerber besitzt das Display eine kleine Kamera-Aussparung auf der Oberseite und ist zum Rand schick abgerundet. Allerdings sorgen gerade diese undefinierten Begrenzungen auch nach monatelanger Nutzung für ärgerliche Fehleingaben. Design ist eben doch nicht alles.

Das Konsumieren von Streaming-Diensten ist zumindest optisch eine wahre Freude. Dank HDR-Unterstützung besitzt das wiedergegebene Bildmaterial einen großartigen Dynamikumfang. Beim Schauen sollten allerdings Kopfhörer zum Einsatz kommen, denn der verbaute Mono-Lautsprecher auf der Unterseite liefert nur mittelmäßigen Sound. Unter der Haube integriert Huawei eigenentwickelte Acht-Kern-Prozessoren mit KI-Einheit, die in jeder Situation eine sehr gute Leistung bieten.

Dabei helfen 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine leistungsfähige Grafikeinheit. Keine Sorgen müssen sich P30-Pro-Nutzer in Sachen Speicher machen: Das getestete Mobilgerät kommt mit 256 Gigabyte Festspeicher daher, die sich per “Nano Memory Card” erweitern lassen. Huawei setzt also unverständlicherweise nicht auf herkömmliche microSD-Karten und will einen eigenen Standard etablieren.

Huawei P30 Pro Unterseite
Der Speicherkarten-Slot befindet sich auf der Geräten Unterseite neben Ladebuchse und Lautsprecher.

Quad-Kamera überzeugt durch Vielseitigkeit

Das große Highlight ist wie bereits erwähnt die Quad-Kamera, die in Zusammenarbeit mit Leica entstand. Neben dem Standard-Weitwinkelobjektiv gibt Huawei eine Ultra-Weitwinkel- und eine Zoomkamera zur Hand. Eine zusätzliche Time-of-Flight-Kamera unterstützt bei Fokus, Bildstabilisierung und den KI-Funktionen. Über drei Buttons am Bildrand lassen sich die Linsen schnell auswählen. Die Bildqualität ist fantastisch und dank Künstlicher Intelligenz erkennt die Software Personen und Objekte und verändert Parameter wie Blende oder Farbschema.

Im Test zeigte sich allerdings auch, dass die drei Objektive und Sensoren nicht auf einem Qualitätsniveau sind. Die beste Wahl ist die Standard-Weitwinkel-Linse, dicht gefolgt von der Ultra-Weitwinkel-Linse. Die 5-fach Tele-Linse liefert bei heller Umgebung gute Ergebnisse, bei schummrigen Licht aber auch hin und wieder unbrauchbare Schnappschüsse. Hierbei lohnt sich wie auch bei den Schwesterexemplaren der Einsatz des Nachtmodus: Er leistet eine grandiose Arbeit, wenn sich das Motiv nicht gerade schnell bewegt. Denn in den sechs Aufnahmesekunden generiert die Software mehr oder weniger helle Aufnahmen und rechnet diese zu einem Foto zusammen. Einige Beispiele gibt’s in der nachfolgenden Fotogalerie.

Huawei P30 Pro Kamera
Dass die Kamera auf der Rückseite leicht heraussteht, ist aufgrund der Bildqualität zu verschmerzen.

Akku ist ausdauernd und lädt fix

Eine weitere Stärke des Huawei P30 Pro ist das verbaute Akku-Modul. Die Leistung beträgt üppige 4.200 Milliamperestunden und damit bringt er das Smartphone anstandslos durch den Tag. Bei herkömmlichen Einsatz mit Mail & Messaging, Social Media, Video- und Audiostreaming kam ich gar zwei Tage ohne Steckdose aus. Ein absoluter Topwert. Hinzu kommt, dass der Energiespender schnell per SuperCharge aufgeladen werden kann. Im Test war der Akku innerhalb von 90 Minuten wieder vollständig aufgeladen. Daumen hoch!

Das schafft das chinesische Unternehmen etwa auch durch eine energiesparende und optimierte Software. Auf dem Telefon läuft die Android-Version 9.0 mit der herstellereigenen Nutzeroberfläche EMUI. Während das Interface in den Anfangsjahren sehr verspielt und mit gewöhnungsbedürftigen iOS-Anleihen daher kam, gefällt die aktuelle Version mit einem minimalistischen und aufgeräumten Stil. Bedenken, dass in Zukunft Google-Apps nicht mehr zur Verfügung stehen, können ausgeräumt werden. Die Verbote seitens der US-amerikanischen Regierung gelten lediglich für kommende Geräte wie das kürzlich vorgestellte Mate 30. Dank Updateversprechen steht einem zukünftigen Einsatz also nichts im Wege.

Fazit Huawei P30 Pro: Die ultramobile Kamera mit Smartphone-Features

Huawei macht mit dem P30 Pro die Digitalkamera obsolet. Das aktuelle Flaggschiff glänzte im Test vor allem durch ein fantastisches Fotomodul mit geschickter KI-Software. Zwar reicht die Qualität nicht für großformatige Ausdrucke, für den Instagram-Post oder WhatsApp-Versand aber allemal. Dazu kommt ein scharfes Display, sowie leistungsfähiger Prozessor und ausdauernder Akku. Einzig die Fehleingaben durch die abgerundete Anzeige als auch der mittelmäßige Lautsprecher nerven. Das große Gesamtpaket stimmt jedoch und deshalb ist das Android-Telefon mit einem aktuellen Straßenpreis von 640 Euro* mein persönliches Smartphone-Highlight in 2019.

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