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Kurzbesuch in Karlsbad.

Herbstzeit ist Entdeckungszeit: Die Natur zeigt sich in herrlich goldenen Farben und es ist nicht mehr so drückend warm wie im Sommer. Die perfekte Gelegenheit also um die nähere Umgebung zu erkunden. Über das Reformationswochenende bot sich deshalb ein Kurztrip über die deutsch-tschechische Grenze nach Karlsbad förmlich an. Einige Eindrücke.

Von Chemnitz aus führt der Weg 90 Kilometer über den Erzgebirgskamm hinweg in die böhmische Ebene rund um den Fluss Eger. In anderthalb Stunden ist man also im „kleinen Prag„, wie das Städtchen im Volksmund liebevoll genannt wird. Und das ist keine Übertreibung: Die 48.000-Einwohner-Stadt erinnert im alten Stadtkern stark an die tschechische Hauptstadt. Bereits im 10. Jahrhundert gab es erste Ansiedlungen, 1370 wurde der Ort von König Karl IV. zum Königsbad erhoben und erhielt seinen prunkvollen Namen. Grund hierfür sind die zahlreichen heilenden Bäder und wenig später hinzukommenden Trinkkuren mit besonders mineralhaltigem Wasser. Mit den Gästen kam der Reichtum in die Stadt. Das macht sich an den schicken Gebäuden und Kollonaden bemerkbar. Sehenswert sind besonders Markt-, Mühlen- und Parkkollonade.

Heute profitieren vor allem duzende Hotels von den 60 Grad warmen Quellen. Gefühlt die halbe Stadt besteht aus Spa- und Wellness-Oasen. Wer einige entspannte Tage in der Stadt verbringen mag, sollte das preiswerte Angebot wahrnehmen. Denn fernab der Hotels gibt es nur ein, zwei Thermalbäder, die vorrangig von älteren Gästen besucht werden. Auch für Sportskanonen lohnen sich die Resorts – etwa das auf dem Berg thronende Imperial Karlovy Vary.

Gutes Essen zu guten Preisen

Für Sparfüchse bietet Karlsbad eine Reihe preiswerter, aber trotzdem qualitativ hochwertiger Restaurants. Sie trumpfen in erster Linie mit traditionell böhmischer Küche. Eine besondere Empfehlung ist das etwas abgelegene Zaboj-Restaurant. Der Name – er bedeutet übersetzt „platzen“ – ist Programm, denn die Portionen sind mehr als reichhaltig. Und dazu spottbillig: Vier Euro wurden für eine deftige Trautenberg-Pfanne fällig, das Bier kostete unter zwei Euro. Wer lieber auf süße Leckereien steht, sollte unbedingt die Karlsbader Obladen probieren. Ob einfache Füllungen mit Vanille und Schokolade oder extravagante Mischungen mit Chili und Tiramisu ist für jeden Geschmack etwas dabei. An den Straßen gibt’s zudem für 50 Cent warmes Gebäck auf die Hand. Ein wahrer Appetizer.

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