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Auf Fahrradtour mit drei smarten Gadgets.

Früher als üblich hat die dies­jäh­ri­ge Fahr­rad­sai­son begon­nen und auch ich freue mich auf die ein oder andere Aus­fahrt in der warmen Früh­lings­son­ne. Natür­lich nicht ohne digi­ta­le Hel­fer­lein. Diese schi­cken sich an nicht nur den Alltag, son­dern auch län­ge­re Fahr­rad­tou­ren zu ver­ein­fa­chen. Seit nun­mehr einem Jahr habe ich in Ver­bin­dung des Ber­ga­mont RD 3 ein paar smarte Gad­gets im Test. Ein Erfah­rungs­be­richt über Vor- und Nachteile.

Garmin Edge 540 solar: Ausdauerndes Fahrradnavi mit Smartphone-Anbindung

Holp­ri­ger Stein­weg, hohe Tem­pe­ra­tu­ren, direk­te Son­nen­ein­strah­lung. Es gibt viele Gründe das Smart­phone in der Tasche zu lassen und nicht auf den Lenker zu befes­ti­gen. Gut, dass es dedi­zier­te Navi­ga­ti­ons­ge­rä­te gibt, die auch Handy-Benach­rich­ti­gun­gen wie­der­ge­ben. Einer der bekann­tes­ten Her­stel­ler ist Garmin, der mit dem Garmin Edge 540 solar* ein neues Modell auf den Markt gebracht hat. Es besticht durch kom­pak­te Maße und einem aus­dau­ern­den Akku. Der Ener­gie­spei­cher wird näm­lich durch einen Solar­rah­men zusätz­lich mit Strom versorgt.

Im Hand­um­dre­hen ist das Mit­tel­klas­se­ge­rät am Lenker per Gummi- oder Klemm­hal­te­rung fixiert. Es besitzt sieben Tasten, über welche die Steue­rung erfolgt – eine Touch­funk­ti­on fehlt. Etwas gewöh­nungs­be­dürf­tig ist die Ein­ga­be schon, im Test brauch­te es doch etwas Übung die rich­ti­gen Menüs und Ein­stel­lun­gen zu finden. Aller­dings spen­diert Garmin eine umfang­rei­che Blue­tooth-Com­pa­n­ion-App, die bei den indi­vi­du­el­len Anpas­sun­gen behilf­lich ist. Die Fit­ness­ein­hei­ten lassen sich per WLAN im Nach­hin­ein auch direkt auf die her­stel­ler­eige­ne Platt­form oder ent­spre­chen­den Netz­wer­ken wie Strava übertragen.

Die Rich­tungs­an­zei­ge des Garmin Edge 540 arbei­tet exakt. Im Rahmen befin­den sich Solar­zel­len, die die Akku­lauf­zeit verlängern.

Für die Navi­ga­ti­on ist eine Extra-App wie Komoot not­wen­dig. Ärger­lich: Um den Dienst nutzen zu können, ist mit Con­nect IQ eine wei­te­re App auf dem Mobil­te­le­fon not­wen­dig, über die wie­der­um eine ent­spre­chen­de Anwen­dung auf dem Fahr­rad-Navi instal­liert wird. Kom­pli­zier­ter geht es wohl kaum. Die Tracks landen anschlie­ßend nach der Smart­phone-Pla­nung auf dem Garmin Edge 540 solar*. Sicher nicht die beste Lösung, aber im Test funk­tio­nier­te alles erstaun­lich rei­bungs­los. Auch die visu­el­le Navi­ga­ti­ons-Ankün­di­gung arbei­tet prä­zi­se, wenn­gleich ich bei einer kom­ple­xen Weg­füh­rung ganz genau auf das Dis­play schau­en musste. Die rich­ti­ge Fit­ness vor­aus­ge­setzt, kann Mann oder Frau gut und gern 24 Stun­den ohne Nach­la­den unter­wegs sein. Schade, dass Garmin mit etwa 400 Euro einen recht hohen Preis aufruft.

I lock it GPS: Smartes Schloss mit Nachverfolgung

Nichts ist ärger­li­cher, als wenn der gelieb­te Draht­esel nach einer Ver­schnauf­pau­se oder einem langen Arbeits­tag nicht mehr an seinen ange­stamm­ten Platz steht. Abhil­fe schaf­fen Fahr­rad­schlös­ser, die bis dato jedoch alles andere als sicher und smart sind. Mit dem „I lock it GPS* sorgt nun ein Bran­den­bur­ger Unter­neh­men für Furore. Dabei han­delt es sich um einen Siche­rungs­bü­gel, der zudem mit aller­hand Elek­tro­nik aus­ge­stat­tet ist. Das wuch­ti­ge Gadget mit einer Masse von 350 Gramm eignet sich beson­ders für ebenso wuch­ti­ge E‑Bikes. Aber auch an tra­di­tio­nel­len Fahr­rä­dern macht es eine gute Figur.

Die Fixie­rung am Hin­ter­rad geht mit bereits ver­füg­ba­ren Gewin­de­buch­sen am schnells­ten von der Hand. Denn das Schloss ist mit drei Lang­lö­chern aus­ge­stat­tet, die eine varia­ble Instal­la­ti­on erlau­ben. Für alle ande­ren Fahr­rad­mo­del­le sind Instal­la­ti­ons­ad­ap­ter ver­füg­bar, die nach dem Prin­zip eines Kabel­bin­ders mon­tiert werden. Nach der ersten Akku­la­dung (rund 2 Stun­den), der Instal­la­ti­on der Com­pa­gni­on-App aus dem Google Play Store oder Apple App Store und der Errich­tung eines Online-Accounts lässt sich „I lock it GPS* mit dem Smart­phone verbinden.

I lock it
Das am Hin­ter­rad mon­tier­te Schloss lässt sich per Smart­phone öffnen und schließen.

Die Soft­ware erlaubt nicht nur das manu­el­le Öffnen und Schlie­ßen des Bügels, son­dern auch aller­hand Auto­ma­tis­men: So lässt sich das Schloss beim Ankom­men und Ent­fer­nen vom Fahr­rad ent­spre­chend steu­ern. Auch die „Hot­zo­ne“ kann ich als Nutzer defi­nie­ren. Sollte das Zwei­rad uner­laubt bewegt werden, ertönt ein schril­ler Alarm. Um Fehl­mel­dun­gen zu ver­hin­dern, erlaubt ein Schie­be­reg­ler die Defi­ni­ti­on der Sen­si­bi­li­tät. Sollte der gelieb­te Draht­esel doch einmal geklaut werden, lie­fert das GPS-Track­ing in Ver­bin­dung mit dem ver­bau­ten GPRS-Modul den exak­ten Auf­ent­halts­ort. Die Funk­ti­on akti­viert sich jedoch erst im Ernst­fall, um Akku­leis­tung zu schonen.

Laut Her­stel­ler liegt die Akku­lauf­zeit bei einem halben Jahr, im Ernst­fall sollte also eine Power­bank zur Hand sein. Ich selbst konnte das Gadget sogar ein Jahr ohne Nach­la­den nutzen. Und das, obwohl regel­mä­ßig Fehl­alar­me auf dem Smart­phone erschie­nen. Gründe hier­für sind starke Wind­bö­en, die das Fahr­rad ungüns­tig bewe­gen. Oder auch andere Men­schen, die am Fahr­rad­stän­der unge­wollt ansto­ßen. Klei­ne­re Pro­ble­me gab es im Test auch mit dem “Dyna­mi­schen Spei­chen­aus­weich­sys­tem”. Denn in eini­gen Fällen wollte die Spei­che dem Bügel so gar nicht aus­wei­chen und auf dem Smart­phone erschien eine ent­spre­chen­de Feh­ler­mel­dung. Dann half nur noch das manu­el­le Ver­schie­ben des Rades und ein neuer Ver­such. Aktu­ell ist „I lock it GPS* für rund 160 Euro inklu­si­ve zwei Jahren GPS-Track­ing ver­füg­bar. Anschlie­ßend werden rund drei Euro pro Monat fällig. Die lebens­lan­ge Nach­ver­fol­gung kostet rund 50 Euro Aufpreis.

Xiaomi Electric Air Compressor 1S: Akkubetriebene Luftpumpe für Notfälle

Selbst die acht­sams­ten Rad­fah­ren­den sind nicht vor einem ärger­li­chen Platt­fuß gefeit. Nach dem Wech­sel des Rad­schlauchs steht das ord­nungs­ge­mä­ße Auf­pum­pen auf dem Plan. Wäh­rend mobile Hand­pum­pen oft nur eine geschätz­te Fül­lung zulas­sen, errei­chen akku­be­trie­be­ne Kom­pres­so­ren wie der getes­te­te Xiaomi Elec­tric Air Com­pres­sor 1S* einen exak­ten Luft­druck. Neben einem her­kömm­li­chen Auto­rei­fen lassen sich dank bei­geleg­ten Adap­tern sowohl Fahr­rad­rei­fen mit fran­zö­si­schem Ventil als auch Spiel­bäl­le mit Luft befül­len. Sobald der Schlauch aus der Ver­an­ke­rung ent­fernt wird, schal­tet sich das Dis­play ein. Die Pumpe ist einsatzbereit.

Ein Steu­er­kreuz hilft bei der Navi­ga­ti­on durch die vor­kon­fi­gu­rier­ten Druck­ein­stel­lun­gen. Mir gefällt, dass sich die Werte exakt defi­nie­ren lassen. Auch die Ein­heit – bar oder psi – ist wähl­bar. Die kleine, kom­pak­te Pumpe besitzt eine Pump­leis­tung von bis zu 15 Litern pro Minute. Damit ist sie etwas träger als eine klas­si­sche Stand-Hand­pum­pe: Ein plat­ter Fahr­rad­rei­fen ist in 2 bis 2,5 Minu­ten mit Luft gefüllt. In der Dun­kel­heit hilft eine inte­grier­te, hell­wei­ße LED bei der Aus­leuch­tung. Die kom­plet­te 14,8 Watt­stun­den fas­sen­de Akku­la­dung reicht für bis zu 10 voll auf­ge­pump­te Pneus. Per mit­ge­lie­fer­ten USB-C-Kabel (ohne Netz­teil) erhält die fest ver­bau­te Bat­te­rie wieder neue Ener­gie. Hier­für müssen je nach Netz­teil 7 bis 15 Stun­den ein­ge­plant werden.

Xiaomi Air Compressor 1S
Der Xiaomi Elec­tric Air Com­pres­sor 1S besitzt vier gespei­cher­te Pro­fi­le, dar­un­ter für Fahrradreifen.

In meinem Test leis­te­te der Xiaomi Elec­tric Air Com­pres­sor 1S eine zuver­läs­si­ge Arbeit, wenn­gleich die volle Akku­leis­tung erst nach meh­re­ren Lade­zy­klen zur Ver­fü­gung stand. Ein­zi­ger Wer­muts­trop­fen für sport­lich Ambi­tio­nier­te: Zwar ist der Auto­mat mit Abmes­sun­gen von 7 x 6 x 20 Zen­ti­me­tern kom­pakt, aller­dings mit 670 Gramm deut­lich schwe­rer als eine Hand­pum­pe. Mit rund 40 Euro ist das Gadget meiner Mei­nung nach ein No-Brai­ner für jeden und jede Fahrradverrückte:n.

Welche Gad­gets nutzt Du auf Radtouren?

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