Über ein Jahr ist es schon wieder her, dass ich live ein höherklassiges Fußballspiel verfolgt habe. Die Chance bot sich nun, da ein Kumpel Fan der Fortuna aus Düsseldorf ist und wir schon immer einmal in das ehemalige Zentralstadion fahren wollten. Über den Gegner RB Leipzig kann man nun halten, was man will. Im Hinterkopf sollte allerdings behalten werden, dass selbst Traditionsvereine nicht nur „von Luft und Liebe“ leben, sondern genauso ihre Sponsoren und Geldgeber im Rücken haben. Mit den Tabellenplätzen 6 und 7 war es außerdem eine Art Schlüsselspiel für die letzten Spieltage dieser Saison. Einige Eindrücke vom Spiel.
Die Anreise verlief außergewöhnlich reibungslos und eine Stunde vor Spielbeginn war erfreulich wenig los vor den Stadiontoren und auf den Tribünen. Wir hatten unsere Tickets schon im Vorfeld gekauft, kamen so schnell ins Innere der heutigen „Red Bull Arena“ und zu unseren Plätzen im neutralen Bereich. Musik dudelte vor sich hin und die ein oder andere Werbung flimmerte über den Stadion-Monitor. Währenddessen machten sich die beiden Mannschaften warm und 17.087 Fans suchten ihren Sitzplatz auf. Dann ging es endlich los.
Schon in den ersten Minuten gaben die „Roten Bullen“ Vollgas und spielten zielgerichtet auf das gegnerische Tor. Nach 7 Minuten klingelte es dann das erste Mal im Kasten der Düsseldorfer – recht ungewohnt für den Rasen-Ballsport-Verein. Torschütze war Rodney. In den nächsten Minuten ließen die Weiß-Roten nicht nach und provozierten das 2:0 durch Kimmich. Die Spieler nahmen in der Schluss-Viertelstunde der ersten Halbzeit etwas Tempo raus, wodurch auch die Fortunen zu kleinen Chancen kamen. Dann ertönte der Halbzeitpfiff des Offiziellen.
In der zweiten Halbzeit kamen die rund 200 Gäste-Fans auf ihre Kosten. Mit Energie und hohem Tempo übernahmen die Spieler aus Düsseldorf das Zepter und schossen schlussendlich in der 59. Minute das nicht unverdiente 2:1 (Pohjanpalo). Bei den Leipzigern schrillen die Alarmglocken: In den letzten Wochen gingen manche sicher geglaubten Spiele unentschieden aus oder wurden gar verloren.
Sofort wurde wieder auf Angriff geschalten und nach den Torschuss-Chancen war es mehr als gerecht, als in der 71. Spielminute durch Poulsen das 3:1 fiel und die Gastgeber den Sack so gut wie zu machten. Das merkte man auch den Düsseldorfer Spielern an. Das Match wurde mehr oder weniger aufgegeben, auch wenn es im Anschluss noch die ein oder andere Chance gab. Zwei Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt und die Bullen war natürlich nicht blöd uns spielten die Zeit geschickt runter bis der Schlusspfiff ertönte. RB Leipzig gewann verdient mit 3:1. Ein ausführlicher Spielbericht kann auf kicker.de gelesen werden.
Fazit: Für die gezahlten 15 Euro war das Spiel als neutraler Beobachter schön anzusehen und auch die Preise für Speis und Trank gingen in Ordnung – auch wenn ich die Kritik verstehen kann, dass es zu viel mit dem Zusatz „Red Bull“ gibt. Aber was soll man von diesem Verein auch anderes erwarten?