Zwei Monate ist mein kleiner Barcelona-Trip nun schon her. Doch nach Messe- und Unistress, Krankheit und Umzug komme ich jetzt erst dazu von den wunderschönen Tagen in der spanischen Hauptstadt und dem Umland zu berichten. Lasst euch also mitnehmen in eine Metropole voller schmaler Gassen und eindrücklicher Architektur.
Damals ging es für mich aus dem eisig kalten Chemnitz in das 13 Grad warme Spanien. Bei der Ankunft am Flughafen El Prat kamen bei herrlichsten Sonnenschein die ersten Frühlingsgefühle auf. Die sich im Wind wiegenden Palmen taten dazu ihr übriges. Mit dem Renfe Regionalzug fuhr ich schnellstmöglich zu meiner Airbnb-Unterkunft, denn ich hatte mich bereits um eine Stunde verspätet. Ezequiel und Virginia erwarteten mich jedoch mehr als gut gelaunt und begrüßten mich herzlich. Meine wenigen Brocken Spanisch, die ich mir zuvor versucht hatte anzueignen, halfen allerdings nicht einmal zum Smalltalk und so musste Englisch kommuniziert werden.
Ich machte mich anschließend auf den Weg zum fünf Gehminuten entfernten Sandstrand. Gerade so konnte ich die letzten Sonnenstrahlen am Platja del Bogatell erhaschen. Beim anschließenden Spaziergang am Meer zeigte sich der Februar von seiner kalten und windigen Seite und so entschied ich mich zurück in den Stadtteil Poblenou zum Quartier zu gehen.
Zu Fuß durch Barcelona
Am nächsten Tag nahm ich mir vor Barcelona per Fuß zu erkunden. Dafür wurden einige wichtige Sehenswürdigkeiten notiert und die Route geplant. Mich zog es zuerst noch einmal ans Mittelmeer. Ich wanderte entlang des feinen Sandstrandes zum Olympiahafen und dem angrenzenden Olympiaviertel. Durch einen Park ging es zum Arc de Triomf, der 1888 im Rahmen der Weltausstellung gebaut wurde und einen islamischen Charakter besitzt. Der Weg führte mich anschließend zur berühmten Sagrada Familia. Die bis dato unfertige Kirche wurde von Antoni Gaudi architektiert und ist UNESCO-Welterbe. Das hörenswerte 12-Uhr-Glockenspiel lud zum Verweilen ein.
Weiter ging es dann zu einem der spannendsten Gebäude Barcelonas: La Pedrera. Das einzigartige Haus wurde ebenfalls von Gaudi entworfen und besteht aus einigen hundert einzigartigen Sandsteinen. Runde Formen sorgen für ein interessantes Erscheinungsbild. Über verwinkelte, schmale Gassen und steile Anstiege ging es weiter zum Parc Güell. Er verbindet die Architektur Gaudis mit der prachtvollen Flora Spaniens. Bei herrlichsten Sonnenschein bot sich zudem ein toller Ausblick auf die Stadt.
Auf dem Rückweg stattete ich dem mittelalterlichen Stadtkern einen Besuch ab. Dort befindet sich mit der Catedral de la Santa Creu i Sata Eulalia die zentrale Kathedrale Barcelonas. Sie ist eine opulente Demonstration gotischer Architektur. Nach den langen Wegen zeigte sich einmal mehr, dass man per Google Maps zwar schnell zwischen den einzelnen Vierteln navigiert. Allerdings die Entfernungen zu Fuß nicht zu unterschätzen sind. Erschöpft, aber voller neuer Eindrücke ging es für mich zum Ende des Tages über das Rathaus zum Hafen. Er wird von einer Seilbahn überspannt. Das sieben Meter hohe Columbus Monument am Fuße erinnert an die Wiederkunft des Seefahrers, nachdem er 1492 Amerika entdeckte. Den Abschluss des Tages bildete die Besichtigung der Touristenmeile La Ramblas sowie der Boqueria, einem traditionellen Markt mit allerhand köstlichen Spezialitäten.
Aufstieg zum Montjuic
Am nächsten Tag ging es ausgeschlafen und frisch gestärkt auf den Montjuic, einem der Hausberge der spanischen Hauptstadt. Auf dem Weg dahin streifte ich das Nationale Kunstmuseum. Neben katalanischen Werken sind dort hochwertige romanische Arbeiten ausgestellt. Ich verzichtete auf die Nutzung der Panorama-Seilbahn und genoss den sachten Aufsteig hinauf zur Burg. Die Anlage ist sehr gut erhalten, sie wurde im 17. Jahrhundert renoviert. Auch für weniger geschichtsinteressierte Menschen wie mich lohnt sich ein Blick hinter die dicken Mauern. Es bietet sich zudem eine tolle Aussicht auf den Industriehafen sowie Barcelona selbst.
Als Fußball-Fan stand im Anschluss noch der Besuch des Camp Nou an, dem Stadion des FC Barcelona. Es zeichnet sich durch seine offene Bauform bei gleichzeitig allerhand Sitzplätzen aus. Sage und schreibe 100.000 Menschen finden in der alt-ehrwürdigen Spielstätte Platz. Neben dem Stadion selbst beeindrucken der riesige Fanshop, der sogenannte Mega-Store sowie das Clubmuseum.
Im Sattel durch das Montserrat
Am letzten Sightseeing Tag sollte es für mich in das Umland gehen, genauer gesagt in das Montserrat. Dabei handelt es sich um ein Bergkloster, in dem der weltweit älteste Knabenchor verweilt und täglich gregorianische Klänge zum Besten gibt. Da ich mit der kleinen Reisegruppe bereits vormittags die Gebäude besuchte, mussten wir mit der nicht weniger hörenswerten Orgelmusik vorlieb nehmen. Gemeinsam mit den eindrücklichen Sandsteinfelsen um das Kloster herum, bieten sich beeindruckende Ansichten.
Toppen ließen sich diese nur durch die anschließende Reitrunde durch den angrenzenden Nationalpark. Etwas mehr als eine Stunde bewegten wir die folgsamen Pferde durch ihr Revier. Bis auf eine brenzliche Situation bei der mich Luna um Haaresbreite abgeworfen hätte, verlief die Tour entspannt und angenehm. Cowboy-Feeling kam auf. Zurück in Barcelona entschied ich mich das sonnige Wetter im Park zu verbringen. Von dort bot sich noch einmal ein atemberaubender Blick auf die spanische Hauptstadt. Ein würdiger Ausklang der Urlaubstage bevor der Messestress des Mobile World Congress begann.