An goldenen Oktobertagen bin ich besonders gern mit der Kamera unterwegs. Das warme Licht und die langen Schatten sorgen für eine besondere Atmosphäre, sowohl in der Natur als auch in der Stadt. Die perfekte Zeit also, um einen Ort wie das UNESCO-Weltkulturerbe Bamberg zu erkunden. Ich habe meine Fuji X100V eingepackt und bin auf Motivsuche gegangen. Einige Eindrücke.
Vom Hauptbahnhof ins Zentrum
Schon lange stand das kleine, oberfränkische Städtchen im Norden von Bayern auf meiner Fotoliste. Am zweiten Oktoberwochenende sollte es dann endlich klappen. Vom östlich der historischen Altstadt gelegenen Hauptbahnhof empfiehlt sich über die Kloster- und Spittalstraße durch die Letzengasse zu schlendern. Am Ende des Weges lugt die Brauerei Fässla hervor. Durch die milchigen Fenster lässt sich ein Blick auf den Brauprozess und die Abfüllung erhaschen. In der Schankstube bietet sich auch direkt die Gelegenheit das schmackhafte Ergebnis zu verkosten. Aber Vorsicht: Zur Bockbierzeit ist der Gerstensaft spürbar hochprozentiger.
Vorbei an der Bierothek, des Ladens mit der größten Bierauswahl, führt der Weg über die Kettenbrücke und damit über den Main-Donau-Kanal. An den Seilen des Geländers hängen dutzende Liebesschlösser, die in der Sonne nur so blitzen und blinken. Über die Hauptwachestraße erreicht man den Maximiliansplatz (kurz: Maxplatz) mit dem Maximiliansbrunnen. Er hat seinen Namen von König Max I. Joseph von Bayern, der ab 1806 erster König von Bayern wurde. Die Einkaufspromenade führt direkt zum Grünen Markt, auf dem tagtäglich der Bamberger Wochenmarkt stattfindet. Seit dem 11. Jahrhundert werden hier frische Lebensmittel verkauft. Und auch so mancher Vierbeiner ist vom Angebot entzückt.
Eine Altstadt wie aus dem Mittelalter
Überquert man nun die Lange Straße findet man sich direkt am nördlichen Eingang der Altstadt Bambergs: Die Obere Brücke führt direkt zum Alten Rathaus, das mit seinen detaillierten Malereien zu beeindrucken weiß. Ferner sorgt die untergehende Sonne in den Abendstunden für ein imposantes Lichtspiel im Bereich der Torbögen. Vorbei am Geyerwörthplatz erreicht man den gleichnamigen Steg, der die berühmte Perspektive auf das Alte Rathaus liefert. Durch das mittelalterliche Gassensystem sollte man unbedingt einen Abstecher auf den Domplatz machen. Rings um das Kopfsteinpflaster findet sich das geistliche Zentrum der Stadt mit dem Romanischen Dom, der Neuen Residenz sowie der Alten Hofhaltung. Der Gebäudekomplex im Fachwerkstil beherbergt zudem das Stadtmuseum.
Besonders im Herbst sorgen die warme, tiefstehende Sonne und die alten, schmalen Gassen für eine hinreisende Symbiose zwischen Licht und Schatten. Nicht nur mit dem Auge ein sehenswertes Schauspiel, sondern auch mit einer Kamera wie der Fuji X100V ein Erlebnis für Hobbyfotograf:innen. Über die Residenzstraße geht es wieder hinunter in die Altstadt. Neben den zahlreichen historischen Bierschenken, empfiehlt sich der Besuch einer der Cafés – etwa dem urigen „Zuckerstück“. Nach der Stärkung darf ein Abstecher zum Klein Venedig nicht fehlen: Am Linken Regnitzarm erstreckt sich ein Straßenzug, der dem italienischen Vorbild verblüffend nahe kommt. Zum Abschluss eines Bamberg-Besuchs liefert die Klosteranlage Michaelsberg ein prächtiges Panorama über die mehr als 1.100 Jahre alte Stadt.