Das Jahr 2023 ist Geschichte und der ein oder andere geht mit frischen Vorsätzen ins neue Jahr 2024. Ganz oben auf der Liste steht oft „Gesünder leben“ oder „Gewicht abnehmen“. Dabei helfen Sport und eine gesunde Ernährung. Doch um mehr über den eigenen Körper zu wissen, sind zusätzliche Helferlein nötig. Die smarte Waage Withings Body Scan liefert allerhand Daten, die über das Körpergewicht hinausgehen. Ich habe das 400 Euro teure Gadget im vergangenen Jahr im Alltag getestet und die Vor- und Nachteile herausfinden können.
Sensoren und intelligenter Handgriff machen Waage smart
Das französische Unternehmen Withings ist eines der europäischen Leuchttürme, wenn es um wissenschaftlich fundierte Gesundheits-Gadgets geht. Ich bin schon seit Jahren Fan der schicken Geräte und des digitalen Funktionsumfangs. Mit der smarten Waage Body Scan* hat der Hersteller im letzten Jahr einen neuen Benchmark im Bereich der Protokollierung und Auswertung von medizinischen Daten gesetzt. Äußerlich ist das Gadget von einer herkömmlichen Waage kaum zu unterscheiden: Die Aufstandsfläche beträgt 33 x 33 Zentimeter, die Höhe 2,5 Zentimeter. Ein LCD- Display mit 320 x 240 Pixel Auflösung zeigt die wichtigsten Daten an. Lediglich der kabelgebundene Griff mit Elektroden und Sensoren lässt erahnen, dass die Withings Body Scan einen umfangreichen Funktionsumfang besitzt.
Vor der ersten Messung muss die Waage mit dem Smartphone und dem Withings-Account verbunden werden. Dafür stellt das französische Unternehmen die Health Mate App zur Verfügung. Sie ist sowohl für Android als auch iOS im App Store auffindbar. Die Verknüpfung gelingt flugs via Bluetooth 5.0. Beim ersten Withings-Gerät sind noch einige persönliche Daten nötig. Doch bereits nach wenigen Sekunden ist das Gadget für die erste Messung bereit. Hierfür muss ich mich als Nutzer nicht nur mit nackten Füßen auf die Waage stellen, sondern auch den kabelgebundenen Griff beidhändig fest umklammern. Dann beginnt die Withings Body Scan ihr Programm.
Medizinische Messmethoden vermitteln Glaubwürdigkeit
Zu Beginn misst der Sensor mit Dehnungsmessstreifen das Gewicht, indem er die mechanischen Kräfte in ein elektrisches Signal umwandelt. Anschließend schickt das smarte Gadget schwache Stromimpulse mit unterschiedlichen Frequenzen durch den Körper und ermittelt so Segment-bezogene Widerstände. Im Fachjargon ist von der „Bioelektrischen Impedanzanalyse“ die Rede, mit deren Hilfe sowohl Körperzusammensetzung als auch Wasseranteile berechnet werden können. Als Grundlage dienen hierfür wissenschaftlich validierte Gleichungen, die jedoch mit großen Toleranzen behaftet sind. Dazu aber später mehr.
Im nächsten Schritt zeichnet die Withings Body Scan* für 30 Sekunden einen 6-Kanal-EKG auf. Mithilfe des Elektrokardiogramms ermittelt das Gadget Pulsfrequenz, Regelmäßigkeit des Herzschlags sowie das Gefäßalter. Hierfür gleicht Withings die Werte der Pulswellenfrequenz mit denen einer medizinischen Datenbank ab. Darin sind die Werte Hunderter Patient:innen unterschiedlichen Alters enthalten. Darüber hinaus misst die Withings Body Scan über den elektrodermalen Aktivitätswert die Leistungsfähigkeit der Schweißdrüsen. Ein hoher Wert lässt auf eine normale Schweißdrüsenaktivität schließen. Nach nur 90 Sekunden ist der oberflächliche Gesundheitscheck abgeschlossen.
Fehleranfällige Parameter verfälschen Ergebnisse
Wie genau die ermittelten Daten sind, hängt von einigen Rahmenbedingungen ab. Zum einen dürfen sich die Gliedmaßen nicht berühren. Das gilt sowohl für die Beine als auch für die Arme. Erst mit einem dünnen T-Shirt und einer kurzen Hose können die Widerstände exakt ermittelt werden. Zum anderen hat die Tageszeit einen großen Einfluss auf das Ergebnis: Im Test schwankten die bioelektrischen Werte innerhalb 24 Stunden um bis zu zwei Prozentpunkte. Withings selbst empfiehlt sich rund 30 Minuten nach dem Aufstehen zu wiegen. Mindestens drei Stunden sollten zwischen Sport und Messvorgang liegen. Zudem wird eine Umgebungstemperatur von 20 bis 23 °C empfohlen.
Auch andere Nutzende berichten in Online-Foren von Messungenauigkeiten und empfehlen zudem die Messung nach dem Duschen. Dann sind die Füße leitfähiger und die Hautleitwerte entsprechend exakter. In meinem Fall ließen sich die Toleranzen durch die genannten Maßnahmen minimieren. Inwieweit die Messwerte der Realität entsprechen, konnte ich mangels eines medizinischen Tests nicht ermitteln. Allerdings lässt sich durch regelmäßiges Wiegen eine gute Tendenz und Entwicklung erkennen.
Übersichtliche App mit Timeline und Personal Trainer
Der französische Hersteller bündelt die aufgenommenen Daten seiner Produkte in einer eigenen App, die sowohl eine Schnittstelle zu Google Fit als auch Apple Health besitzt. Mir persönlich gefällt die aufgeräumte Ansicht der einzelnen Körperparameter. Durch einen Fingertipp wird der Verlauf über einen definierten Zeitraum dargestellt. Dies erlaubt einen detaillierten Einblick in die persönliche Entwicklung. Optional lassen sich Ziele definieren und Abzeichen gewinnen. Ferner ordnet die Software die gemessenen Ergebnisse ein, vergleicht sie mit anderen Nutzenden und gibt interessante Hintergrundinformationen. Besonders hilfreich finde ich die Export-Funktion der Körperparameter für den nächsten Arztbesuch.
Um böse Überraschungen im Alter zu vermeiden, spendiert Withings einige Zusatzservices auf Abonnement-Basis: Withings+. Für 9,99 Euro im Monat oder 99,99 Euro im Jahr gibt es Zugriff auf spezielle Trainingsprogramme, aber auch Rezepte und Tipps zu einem gesünderen Leben. Besonders spannend finde ich den neu entwickelten Gesundheitsverbesserungs-Index. Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich ein 4-wöchiges Programm zur holistischen Gesundheit, in dem die verschiedenen Aspekte Bewegung, Körper, Herz und Schlaf in täglichen Aufgaben, Trainingsvideos und Rezepten thematisiert werden. Damit erlangt man nicht nur ein ganz neues Level der Körperkontrolle, sondern auch ein neues Körpergefühl.
Fazit Withings Body Scan: Nützliches Helferlein für Gesundheit und Wohlbefinden
In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat das Thema Achtsamkeit gegenüber unserem Körper an Bedeutung gewonnen. Zwar gibt es online mittlerweile allerhand Tipps und Tricks für ein gesundes Leben. Allerdings lassen sich Fortschritte in der Praxis nur subjektiv wahrnehmen. Die Withings Body Scan* hilft wichtige Marker und Parameter zu protokollieren und so die Entwicklung des Körpers in Echtzeit zu verfolgen. Das funktioniert in der Praxis recht zuverlässig, auch wenn einige Regeln und Routinen penibel eingehalten werden müssen. Ansonsten drohen starke Abweichungen oder gar komplett falsche Werte.
Für mich ist die Withings Body Scan in Verbindung mit Ring Fit Adventure auf der Nintendo Switch zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden. Beide Geräte schaffen dank Gamification und Belohnungssystemen gerade in der dunklen Jahreszeit eine nahezu perfekte Symbiose für eine sportliche Stunde nach einem Bürotag. Allerdings finde ich die unverbindliche Preisempfehlung der smarten Waage von 399,95 Euro* etwas zu hoch. Allein deshalb würde ich auf das zusätzliche Withings+ Abo verzichten. Denn Rezepte und Tipps für eine gesunde Lebensweise gibt es online wie Anabolikamutanten im Fitnessstudio. Eine sinnvolle Alternative ist die Withings Body Comp, die aktuell mit knapp 170 Euro zu Buche schlägt. Dann bleibt mehr Geld für hochwertige, gesunde Lebensmittel.
Nutzt Du eine smarte Waage?
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Dein persönlicher Touch im Beitrag, kombiniert mit den technischen Details, macht das Lesen nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam. Es fühlt sich an, als ob du einem Freund von deinen Erfahrungen erzählst.
Viele Grüße,
Mario Topf
Vielen Dank für die lieben Worte, Mario!