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Ein sommerlicher Frühlingstag am Lilienstein.

In diesem Jahr macht der Frühling seinem Namen alle Ehre. Denn noch nie wurde so früh im Jahr Temperaturen knapp unter 30 Grad Celsius erreicht. Grund genug die kühle Natur und das einzigartige Elbsandsteingebirge nahe Dresden aufzusuchen. Der imposante Tafelberg Lilienstein sollte sich an diesem warmen Sonntag als lohnendes Ausflugsziel herausstellen. Einige Eindrücke einer Fahrt ins Grüne.

Per Deutschlandticket in die Sächsische Schweiz

Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist der einzige nichtalpine Felsennationalpark in Deutschland. Um die Fläche von 94 Quadratkilometern zu bewahren, empfiehlt sich die Anfahrt per S-Bahn aus der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Im Halbstunden-Takt lassen sich die faszinierenden Felsformationen innerhalb einer Dreiviertelstunde stressfrei erreichen. Als Ausgangsort für die kleine Wanderung dient der Bahnhof Königstein. Er liegt am Fuße der gleichnamigen Festung, die bereits im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Während ein Großteil der Tourist:innen den Weg hinauf auf das Felsplateau suchen, wechseln wir mit der Fähre F6 die Elbseite gen Halbestadt. Besonders erfreulich: Das Deutschlandticket gilt auch hier.

Von dort beginnt der Weg hinauf zum Lilienstein. Nach einigen hundert Metern zweigt sich der Pfad auf in den Nord- und Südaufstieg. Wir entscheiden uns für letzteren und biegen nach links ab. Durch den Wald geht es über einen asphaltierten Weg hinauf zu einer lichten Siedlung mit dem passenden Namen „Ebenheit“. Neben Hotels und Ferienwohnungen lässt sich dort ein charmanter Campingplatz finden. Vorbei an saftigen Feldern und einer Vielzahl an blühenden Bäumen baut sich die beeindruckende Kulisse des Liliensteins auf. Am Fuße angekommen, beginnt der richtige Aufstieg.

Über Stufen und Leitern bis zum Aussichtspunkt des Lilienstein

Es sind von hier aus nur noch rund 200 Höhenmeter, doch die haben es in sich. Durch einen wildromantischen Wald und über Treppen und Wurzeln führt der Weg hinauf zu den Sandsteinen. Bereits 1708 wurde der Pfad für die Besteigung des Tafelberges von Sachsens Kurfürst „August dem Starken“ eigens errichtet. Für Kletterfans gibt es eine Vielzahl an Einstiegsmöglichkeiten, um die schroffen Felsen zu erklimmen. Als Wandernde erreichen wir nach etwas mehr als eine halbe Stunde das Plateau rund um den Lilienstein. Besonders beeindruckend ist das Rundpanorama vom Mulattenkopf im Westen. Für den Gang über die Gitter, Treppen und Leitern sollte man jedoch eine gehörige Portion Schwindelfreiheit mitbringen.

Dafür entschädigt der Blick ins Elbtal. Er reicht von Bad Schandau über Königstein bis zum Kurort Rathen und der berühmten Basteibrücke. Bei guter Sicht lässt sich sogar Dresden am Horizont ausmachen. An diesem Tag sorgte der Saharastaub allerdings für ein trübes Panorama. Eine kühle Erfrischung hält das Personal der Felsbaude Lilienstein bereit. Da die Getränke und Zutaten nur per Seilbahn auf die 415 Meter ü.N.N. gelangen, sind sie etwas teurer als im Tal. Nur wenige Meter neben der Gaststätte befindet sich der 16 Meter hohe Wettin-Obelisk, der 1889 zum 800-jährigen Bestehen des sächsischen Herrscherhauses der Wettiner vom Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz errichtet wurde.

Über den Nordabstieg hinab zum Gasthof „Das Steingut“

Hinter dem Gipfel führt der Weg wieder über den Nordabstieg hinab ins Tal. Zwar befinden sich zu Beginn einige steile Treppen. Allerdings ist diese Route deutlich flacher als der Südaufstieg. Im Frühjahr dämpft ein Bett aus Nadeln den Gang zusätzlich. Genau das richtige, um die müden Gelenke zu schonen. Am Ende des Waldes erreichen wir die Weggabelung vom Beginn der Wanderung. Einige Meter weiter, kurz vor dem Fähranleger, lädt „Das Steingut“ zum Rasten ein.

Der schmucke Bauernhof unter der Regie von Familie Hähnel mit eigenem Laden und Gasthof ist einer der paradiesischen Perlen in der ansonsten sehr touristisch geprägten Region. Mit Blick auf die meditativ dahinfließende Elbe schmecken frisch gebrühter Kaffee und selbst gebackener Obstkuchen doppelt so gut. Hier lässt es sich auch herrlich von den Strapazen der sommerlichen Wanderung entspannen. Bevor es wieder per Fähre hinüber nach Königstein und mit vielen neuen Erinnerungen via Bahn nach Hause geht.

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