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#MyBlögchen. Der zweite Streich.

„Chemnitz hat ein Jugendproblem!“ Das hört man von allen Seiten, doch wenn man sich die Chemnitzer Bloggerszene anschaut, könnte sich das vielleicht bald ändern. Zum zweiten Mal trafen sich zum „MyBlögchen“ tolle junge Menschen, um sich über WordPress, Blogger und Co. auszutauschen. Nachdem ich zur Erstauflage im Mai (daher auch der tolle Titel) leider nicht dabei sein konnte, freute ich mich umso mehr auf die Novemberausgabe – und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Nachdem jeder Teilnehmer eingetroffen und sich den ersten Kaffee geschnappt hatte, ging es gegen 10 Uhr im Chemnitzer Lokomov mit dem Sessionpitch los. Jeder Vortragswillige gab sein Thema an und so wurde ein interessanter Zeitplan erstellt, der aus insgesamt sportlichen sechs Sessions bestand. Der eine Teil traf sich dabei vormittags im bereits erwähnten Lokomov und der andere im recht neuen Co-Working-Space „Kabinettstückchen“.

Zum Beginn des Vortragsteils hatte man die Wahl zwischen einem Überblick über alle erdenklichen Plattformen (WordPress, Medium, Twitter, Facebook) von Falk Gruner und einer Video-Session. Ich entschied mich spontan für letztere und lernte dabei einiges zum Professionellen Drehen von Beiträgen. Der Vortragende Marcel Fröbe, zurzeit Volontär an der Axel-Springer-Akademie, gab außerdem einen interessanten Einblick in das Leben eines VJs. Wusstet ihr beispielsweise, dass für einen 45-minütigen TV-Beitrag vier Tage Drehen und fünf Tage Schnitt angesetzt sind? Ich nicht.

Beim zweiten Part war ich innerlich zerrissen: Die Creative Commons-Session mit Tobias Schwarz oder doch lieber die Diskussionsrunde zum Thema Hyperlokaljournalismus am Beispiel der Kreuzung Augustusburger Straße/Zietenstraße von Lars Neuenfeld vom 371Stadtmagazin. Letztendlich entschied ich mich für den Web-Rechte-Vortrag von „Netzpilot“ Tobias Schwarz. Das Interesse war hier besonders groß, denn jeder wollte wissen welche Fotos und Videos von wem im eigenen Blog eingefügt werden können. Dabei gab es nützliche Tipps zu Quellen und Sucheingaben. Die Präsentation, die Tobias bereits an der FU Berlin gezeigt hat, ist unter Slideshare verfügbar.

Nach dem sehr leckeren und reichhaltigen Mittagessen ging es mit der spannenden Blogkritik weiter. Wir teilten uns in kleinere Gruppen auf und bewerteten anschließend uns fremde Blogs. Dabei war ich zusammen mit Markus Jänecke (im übrigen Hauptorganistor des MyBlögchen), Falk Gruner sowie Irina Bolgert, die im Netz als Anna Moffey einen Blog betreibt, in einer Gruppe. Markus präsentierte den offiziellen MyBlögchen-Blog, der auf Googles Blogger basiert. Social Media Experte Falk zeigte mit der Medienspinnerei sein schmuckes Schätzchen, das nahezu perfekt daher kommt. Fantasy-Autorin und Designerin Irina gewährte einen Blick auf ihre Künstlerseite anna-moffey.com. Insgesamt dürfte diese Session eine der wertvollsten für alle Anwesenden gewesen sein, denn vier Augenpaare sehen nun mal mehr als nur eines.

Den Tagesabschluss bildeten Daniela Vollstädt und Christoph Knaup von Creative Guide und wiederum Tobias Schwarz zum Thema Keywords und Blogbekanntheit. Bisher habe ich mir selbst wenig Gedanken über SEO etc. pp gemacht, doch Daniela und Christoph zeigten eindrücklich wie einfach sich Traffic auf dem eigenen Blog generieren lassen kann.

Tobias Schwarz machte Mut zum Bloggen und empfahl eine für uns interessante Nische zu finden, die womöglich noch nicht besetzt sei. Die sehenswerte Präsentation mit dem Titel „Keep Calm And Blog On“ kann über Slideshare betrachtet werden.

Abgerundet wurde der mehr als gelungene Barcamp-Tag von einem schmackhaften Abendessen. Für alle Interessierten lohnt sich ein Blick auf den offiziellen MyBlögchen-Blog. Dort sind Zusammenfassungen zu allen Sessions sowie weiterführende Links aufgelistet. Außerdem sollte der 9. Mai 2015 vorgemerkt werden, denn dann findet voraussichtlich die dritte Auflage statt. Letztendlich war und bin ich von diesem kleinen aber feinen Blogger-Treffen sehr begeistert und danke in dieser Form noch einmal allen Organisatoren und Helfern. Sollte nichts dazwischen kommen, bin ich im Frühling sicherlich wieder mit von der Partie.

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