Nach der erfolgreichen Bachelorarbeit und den ersten Masterprüfungen waren mein Mitbewohner und ich vor allem eines: urlaubsreif. Und so entschieden wir uns spontan ein paar Tage an die Ostsee zelten zu fahren. Die Suche nach freien Campingplätzen führte uns in das auf der Insel Rügen gelegene Lobbe und dem sogenannten „Dat Stranddörp„. Einige Impressionen.
Nach der rund sechsstündigen Anfahrt und einem Besuch des örtlichen Supermarktes ging es zuerst an das Aufbauen des für zwei Personen komfortablen Vier-Mann-Zeltes. Das ging recht fix von der Hand – auch weil wir einen großen Stellplatz gebucht hatten, der eigentlich für Wohnmobile und -anhänger gedacht war. Anschließend ging es das erste Mal an den feinen Sandstrand und in die erfrischende Ostsee (21 °C Wassertemperatur). Bei einem tollen Sonnenuntergang konnte man am Abend die gestresste Seele baumeln lassen.
Der nächste Tag bescherte uns einen traumhaften Sonnenaufgang. Da blieb mir nichts anderes übrig, als die Kamera zu schnappen und die herrliche Morgenstimmung festzuhalten. Auch einige Möwen waren schon auf den Beinen und genossen die ersten warmen Sonnenstrahlen und den Start in einen traumhaften Strandtag.
Weniger sonnig startete der Mittwoch. Bei Temperaturen unter 20 °C entschieden wir uns in Richtung Sassnitz zum Jasmunder Nationalpark und dem berühmten Königsstuhl zu fahren. Zwar waren die weißen Kreidefelsen nichts Neues für uns, jedoch haben sie in den vielen Jahren der Abstinenz nicht an Faszination verloren.
Das wussten wohl auch die zahlreichen anderen Touristen, sodass die angelegten Wanderwege breiten Menschen-Autobahnen glichen. Auch der Strand selbst war stark überlaufen – Naturidylle Fehlanzeige. Vielleicht wollte der Großteil ja auch einfach nur die Bruchstelle der abgebrochenen Felsmasse bestaunen, die selbst Jahre danach deutlich sichtbar ist. Experten warnen derweil, dass aufgrund starker Rissbildung demnächst wieder Tonnen an Kreidefelsen hinabstürzen könnten.
Der Rückweg führte uns in die ja fast schon Hafenstadt Sassnitz, die wie mit der Wende in einen Dornröschenschlaf verfallen schien. Ein Muss war dabei der Abstecher zu einem der vielen Fischkutter, die Brötchen mit fangfrischem Bismarck, Matjes, Lachs und Co anboten. Gestärkt ging es dann zum alten Leuchtturm an der Einfahrt das kleinen, feinen Hafens. Dort konnte man dann auch deutlich entspannter den brechenden Wellen zuschauen.
Auf der Strecke lag auch das Ostseebad Sellin, das mit seiner typischen Bäder-Architektur die Blicke auf sich zog und dem wir im Anschluss einen Besuch abstatteten. Der Touristen-Hotspot ist zweifelsohne die Wilhelmstraße und die berühmte Seebrücke mit dem darauf errichteten Restaurant – ein Abstecher dahin durfte also nicht fehlen.
Abends besuchten wir den nördlich gelegenen Lobber Ort mit seinen Sandfelsen. Er war zwar nicht so imposant, aber deutlich weniger überlaufen, als noch die Kreidefelsen von Stubbenkammer. Doch seht selbst.
Am nunmehr letzten Urlaubstag statteten wir der wilden Küste von Thiessow am südöstlichen Ende der Insel Rügen einen Besuch ab. Bei herrlichem Sonnenschein, aber auch ordentlichem Wind legten wir die 6,5 km Weg barfuß am Strand zurück. Von dort aus hatte man eine tolle Aussicht auf den schmalen Teil der Insel.
Die Heimfahrt nutzen wir für einen kleinen Abstecher nach Putgarten und dem Kap Arkona auf der Halbinsel Wittow auf Rügen. Als Kind war ich vor etlichen Jahren schon einmal hier gewesen und konnte mich doch an etliches noch erinnern. So unter anderem an die schnuckeligen Häuser im nördlichst gelegenen Dorf der Insel.
Und auch an die Leuchttürme, die herannahende Kapitäne bei Schlechtwetter vor den schroffen Felsen aus Kreide und Geschiebemergel warnen. Natürlich durfte auch eine Besichtigung der Steilküste mit ihren Relikten aus früheren DDR-Zeiten nicht fehlen. Über einen netten Wanderweg entlang der ca. 40 Meter hohen Kreideküste ging es dann zurück nach Putgarten – und anschließend auch zurück in die Heimat.