„Goldene Stadt an der Moldau“ – so wird die tschechische Hauptstadt Prag liebevoll auch genannt. Mit ihren hübschen, prunkvollen Altbauten ist sie einer der schönsten Orte Europas. Das lockt pro Jahr mehr als 5 Millionen Touristen in die teils engen Gassen. Damit gehört Prag zu den zehn meistbesuchten Städten Europas. Eindrücke einer ansehnlichen, aber auch anstrengenden Sightseeingtour.
Los ging es am altehrwürdigen Nationaltheater ostseits der Moldau. 1881 wurde das im Stil der Neorenaissance errichtete Wahrzeichen vorzeitig eröffnet. Doch nach nur 11 Vorstellungen der Schock: Ein Brand zerstörte neben der Messingkuppel sowohl Bühne als auch Zuschauerraum. Mit Hilfe von Spenden aus den böhmischen Ländern erfolgte in den beiden Folgejahren der Wiederaufbau und Eröffnung. Nach einer Generalsanierung in den Jahren 2012 bis 2015 erstrahlt das Gebäude heute in seiner vollen Schönheit.
Der Weg hinunter zur Altstadt führt an der breiten Moldau entlang. Der mit 430 Kilometer längste Fluss Tschechiens wird oft auch „Böhmisches Meer“ genannt. Er ist der größte Nebenarm der Elbe und bringt beim Zusammenfluss den Hauptanteil des hinab fließenden Wassers mit. Der Blick schweift unaufhörlich hinüber zur Burg und der berühmten Karlsbrücke. Der Altstädter Wasserturm mit dem angrenzenden Smetana Museum sind besonders bei durchschnittlichem Wetter ein Besuch wert.
Touristenhochburg Altstadt
Anschließend ging es hinein in das Getümmel durch die engen Gassen zum Altstädter Ring, dem größten Platz im historischen Zentrum. Hunderte wenn nicht tausende Touristen hatten an diesem schönen Samstag den gleichen Plan und strömten durch die Stadt. Und das nicht nur gehend: Prag ist eine der wenigen europäischen Städte, in denen Lime seine Elektroroller zum Sharing anbietet. Es galt also auch auf flotte Zweiräder zu achten, die sich durch die Menge kämpften.
Fernab der Touristenströme zeigte sich die Stadt da schon entspannter. Schicke Fassaden, verzierte Balkons und detaillierte Büsten sorgen für einen echten Augenschmaus – vor allem für Architekturfans. Ziel der Runde war die Prager Rathausuhr, die Punkt 12 Uhr mit ihrem Glockenspiel begann. Ein Abstecher zur Teynkirche sowie der Nationalgalerie rundete den ersten Tag ab.
Burgbesuch mit Rundblick
Am zweiten Tag führte uns der Weg zur sogenannten Kleinseite, dem westlichen Ufer der Moldau. Zu Fuß galt es es den kleinen Berg hinauf Hradshin-Platz sowie der Prager Burg zu erklimmen. Letztere wurde bereits im 9. Jahrhundert gebaut und ist einer der Touristenmagnete. Aus Sicherheitsgründen wird jeder Besucher vor dem Einlass kontrolliert. Je nach Tageszeit nimmt das ein paar Minuten Zeit in Anspruch. Innerhalb des Geländes ist der gotische Veitsdom ein sehenswertes Bauwerk. Er beherbergt die sterblichen Überreste von Heiligen wie Veit, Wenzel und Adalbert. Außerdem befindet sich darin die Kronkammer mit den Krönungsinsignien.
Höhepunkt dürfte für die meisten der fantastische Blick über die Stadt sein. Von der Burgmauer lässt sich nahezu die komplette Stadt bestaunen. Dementsprechend voll ist auch der Panoramapunkt. Viele Menschen nutzen die Stelle für eines der begehrten Selfies. Leider sind die meisten von ihnen allzu egoistisch, weshalb hier etwas Geduld gefragt ist. Auf dem Weg nach unten lohnt sich der Blick rechts und links des Weges, kleine Parks laden zum Spazieren und Genießen ein.