Sommerzeit ist Reisezeit. Wir alle suchen Erholung, entweder in der Heimat oder der weiten Ferne. Dass man für ein paar ruhige Tage am Wasser gar nicht allzu weit fahren muss, zeigte sich bei einer herrlichen Urlaubswoche an der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern. Einige Impressionen aus Röbel und der Umgebung.
Uriger Urlaub im Fachwerkhaus
Es muss nicht immer ein Sterne-Hotel sein. Die kurzfristige Wahl fiel deshalb auf ein niedliches Fachwerkhaus in der Altstadt von Röbel. Die kleine Stadt liegt unweit der Autobahn 19 und ist so mit dem Auto gut zu erreichen. Mit 5.000 Einwohnern hat der Ort an der Mecklenburger Seenplatte dörflichen Charakter. Aufgrund seiner vielen, kleinen Backsteinhäusern hat Röbel viel Charme, traditionelle Fachwerkhäuser vervollständigen das urige Stadtbild. Charakteristisch für den Ort sind die weithin sichtbaren Türme der Nikolai- sowie Marienkirche. Eine alte Windmühle rundet die gefällige Silhouette ab.
Es lohnen sich zudem ausgedehnte Spaziergänge durch die Neu- und Altstadt hinunter zum Stadthafen. Dort gibt es nicht nur die Möglichkeit auf eines der vielen Fahrgastschiffe zu steigen, sondern auch eine entspannte Runde auf dem Binnensee mit dem Tretboot zu drehen. Für Badefreunde empfiehlt sich der weitere Weg in Richtung Marienfeld zu eines der beiden Strandbäder. Sparfüchse besuchen den kostenlosen Abschnitt des Müritz-Strandhotels im Norden. In kalten Tagen lohnt sich ein Kurzbesuch in der Müritz-Therme Röbel. Aufgrund der überschaubaren Badelandschaft sind zwei bis drei Besuchsstunden genug.
Warenbesichtigung an der Nordmüritz
Das Land um die Müritz herum ist flach und eignet sich deshalb perfekt für Hobbyradler. Alternativ gibt’s mit der Kurkarte die Möglichkeit die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos zu nutzen. Ein passendes Reiseziel ist etwa Waren im Norden von Deutschlands größtem Binnensee. Wir entschieden uns für die einstündige Überland-Busfahrt. In Waren angekommen, lohnt sich ein Spaziergang durch die Altstadt hinunter zum Stadthafen. Besonders empfehlenswert ist der Wochenmarkt auf dem Neuen Markt. Am Straßenrand hinunter zum Pier finden sich zahlreiche kleine Cafés, die zum Verweilen einladen. Bei schlechtem Wetter ist das Naturkundemuseum Müritzeum einen Besuch wert.
Bärenbesuch und Plauer See
Tierfreunde und Familien dürften im Müritzer Bärenwald auf ihre Kosten kommen. Der 20 Kilometer westlich von Röbel gelegene Park ist auch mit dem Fahrrad in etwas mehr als einer Stunde erreicht und stellt ein spannendes Ausflugsziel dar. Alte und kranke Bären aus Zoos, Zirkussen und Privathaushalten (ja das gibt es tatsächlich) finden dort ein neues, artgerechtes Zuhause. Liebevoll werden die Schicksale der einzelnen Bewohner näher gebracht. Das Tierschutzprojekt zeigt eindrucksvoll Aspekte des Umgangs mit Bären auf. Mit 11 beziehungsweise 9 Euro ist auch der Eintritt angemessen. Hobbyfotografen finden neue, spannende Motive und Perspektiven.
Als Teil der Mecklenburgischen Seenplatte bietet sich ein Besuch des Plauer Sees und der namensgebenden Stadt an. Das Erholungsgebiet um den Luftkurort Plau befindet sich noch einmal 10 Kilometer westlich vom Bärenwald. Besonders sehenswert sind die Bauten entlang der Elde, einem Flussabzweig. Die alte, voll funktionsfähige Schleuse sowie eine Hubbrücke sind Hotspots für Technik-Fans. Einen Ausblick auf den See bietet der kleine Leuchtturm am Fuß des Hafens. Von dort bietet sich auch die Möglichkeit hinüber zur Müritz zu fahren. Wir nutzten an diesem letzten Tag des Urlaubs den am Ferienhaus angrenzenden Garten zum Entspannen, Lesen und Spielen, bevor es am nächsten Tag zurück in die Heimat ging.