Raus aus dem grauen Alltag, rein in ein buntes Blütenmeer. Das ist alle zwei Jahre im Rahmen der Bundes-Gartenschau (kurz BUGA) besonders imposant möglich. Allerhand Fachleute gestalten in monatelanger Arbeit ein beeindruckendes Garten-Gesamtkunstwerk. In diesem Jahr 2021 ist die thüringische Landeshauptstadt Erfurt Gastgeber. Darum habe ich mich mit Freunden aus dem 170 Kilometer entfernten Chemnitz auf den Weg gemacht. Ein paar Eindrücke aus dem EGA-Park.
Ein opulentes Blumenbeet begrüßt die Gäste
Bereits am Eingang begrüßt die Ausstellung mit den ersten Wow-Effekten. Damit sind nicht nur die Springbrunnen und überdimensionalen, hübsch und farbenfroh bepflanzten Stein-Etager meint. Auf einer Länge von mehreren Hundert Metern erstreckt sich das aktuell wohl größte Blumenbeet Europas. In der Sommerzeit lassen sich unter anderem Dahlien und Geranien bewundern. Aber auch Primel, Sonnenhut und Co. erfreuen das Auge. Zwischendurch zeigt sich auch die ein oder andere Lavendelpflanze. So ist die Fläche ein Spielplatz für Schmetterlinge und Hummeln, die sich an den Blüten ergötzen.
Dahliengarten kommt mit herrlicher Erfrischung daher
Nebenan zeigen sich neben schattenspendenden Bäumen eine Vielzahl rosa- und lilafarbener Dahlien. Die aus Guatemala und Mexiko stammenden Korbblütler imponieren durch ihren großvolumigen Blütenstand. In Verbindung mit den angrenzenden Springbrunnen und Wasserspielen lädt der Abschnitt besonders an heißen Tagen zum Verweilen ein. Der Weg über den Rosengarten und den Inspirationen zur Grabgestaltung führt zur Staudenschau. An der Wasserachse gelegen sorgen die mediterranen Pflanzen für Urlaubsfeeling. Natürlich dürfen Imbisswagen zur leiblichen Stärkung nicht fehlen.
Auf 36 Hektar gibt es nicht nur Blüten
Nicht nur bei Regenwetter ist das Wüsten- und Urwaldhaus Danakil einen Besuch wert. In ihm lassen sich gleich zwei Klimazonen erleben. Zu Beginn werden die Überlebensstrategien von Kakteen und Sukkulenten verbildlicht. Riesige Ameisen und kleine Wüstenmäuse tummeln sich in ihren Gehegen. Sie sind eine willkommene Abwechslung für Groß und Klein. Anschließend führt der Weg in einen Urwaldbereich mit besonders hoher Luftfeuchtigkeit. Neben hydrophoben Pflanzen lassen sich tropische Schmetterlinge, Schlangen und ein Chamäleon bestaunen. Tipp: Ein Abstecher lohnt sich besonders abends, wenn bereits ein Großteil der Gästen den Heimweg antreten.
Der Nutzgarten steht auch im Fokus
Als Kleingärtner freue ich mich über den Abschnitt “Gartenideen”, in dem auch allerhand Nutzpflanzen zu finden sind. Neben Äpfel finden sich Johannisbeeren und etliche Kräuter in diesem Areal, das im Abendlicht äußerst sehenswert ist. Apropos sehenswert: Auch die “alten” Segmente der Internationalen Gartenschau aus dem Jahre 1961 im Osten des EGA-Parks bestechen durch ihren besonderen Charme. Darunter zählen etwa der poetisch angehauchte Karl-Foerster-Garten und der japanische Fels- und Wassergarten. Für den zweiten Teil der BUGA in Erfurt am Petersberg, der in sieben Minuten mit der Tram erreichbar ist, sollte ein zweiter Tag geplant werden. Bis 10. Oktober gibt es noch Gelegenheit die Farbenpracht selbst in Augenschein zu nehmen.