Nach einem fantastischen ersten Festivaltag lockte der Samstag mit weiteren musikalischen Höhepunkten wie Future Islands, K.I.Z oder Kraftklub. Doch Petrus wollte anscheinend nicht so wie die gut gelaunten Fans und Besucher: Diesmal machte das regnerische „Sommer“-Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Kaum hatte ich 15 Uhr das Festivalgelände betreten, ging ein ordentlicher Regenguss über Rabenstein nieder – zum Leid der Besucher und Künstler. Der Gummistiefel war also Mode-Accesoires Nummer 1 und Regenponchos wurden in Massen ausgegeben. Trotz allem gab das der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch – vor allem im Hinblick auf die grandiosen Musiker.
Jesper Munk
Nach einem kurzen Besuch bei „Talking To Turtles“ ging es auf der Hauptbühne mit dem Münchner Künstler Jesper Munk in den Schlamm-Samstag. Der charismatische Sänger und Gitarrist gab gemeinsam mit Bassist und Schlagzeuger eine Reihe von Songs aus dem aktuellen Album Claim zum Besten.
Balthazar
Einer der Lieblingskünstler am Samstag war für mich die belgische Band Balthazar. Die Musiker um Maarten Devoldere, Jinte Deprez, Patricia Vanneste, Simon Casier und Michiel Balcaen boten feinsten Indie-Rock mit herrlich melodischen Klängen. Besonders toll fand ich die Songs vom neuen Album „Thin Walls„.
Future Islands
Die wohl weiteste Anreise hatte die amerikanische Band Future Island. Doch die war es zweifelsfrei wert: Die drei Männer um den extrovertierten Sänger Samuel T. Herring zeigten eine erfrischende Performance mit einigen sagen wir mal ungewöhnlichen Tanzeinlagen. Eindrücklich war vor allem die unverkennbare und einzigartige Stimme Herrings, die auch im aktuellen Album „Singles„ hörbar ist.
AnnenMayKantereit
Es folgte auf der Hauptbühne der Auftritt der recht jungen Band mit dem Namen AnnenMayKantereit, der sich aus den Künstlernamen Christopher Annen, Henning May und Severin Kantereit zusammen setzt. Bereits im letzten Jahr spielten sie auf dem Kosmonaut Festival – leider verpasste ich den Auftritt. Nun also kam ich in Genuss der Kölner Pop-Rock-Band zu lauschen. Wie auch bei Future Islands war das prägendste die ungewöhnlich erwachsen klingende Stimme des Sängers Henning May.
Antilopen Gang
Am Vortag noch bei einem Soli-Konzert für das Freitaler Flüchtlingsheim, spielte die Hip-Hop-Gruppe Antilopen Gang am Samstag auf der Noisey-Bühne. Mit klaren Zeichen gegen Rechts und Ausländerfeindlichkeit stießen sie bei den Fans auf offene Ohren – und auf eine Bomben-Stimmung. Zum Repertoire gehörte unter anderem „Beate Zschäpe hört U2“ aus dem 2014 erschienenen Album „Aversion„.
K.I.Z
Einer der groß angekündigten Headliner war die Berliner Hip-Hop-Formation K.I.Z. Im Vorfeld war ich auch aufgrund der ruppigen Texte kein großer Fan der Band, doch das änderte sich im Laufe des „Konzerts“ (besser man spricht wohl von Show): Die Bühnendekoration als auch Performance überzeugte, treue Fans sangen jeden Ton mit. Das mündete schlussendlich in einen richtigen Abriss. Zum Großteil erklangen Songs aus dem neuen, nicht ganz ernst zu nehmenden Album „Hurra die Welt Geht Unter“ unter anderem auch ein Feature mit AnnenMayKantereit-Sänger Henning May.
Kraftklub
Den großen Abschluss bildeten die Organisatoren des Kosmonaut Festivals selbst. Mit Kraftklub stand die derzeit wohl erfolgreichste ostdeutsche Band auf der Hauptbühne. Mit nahezu kompletten Tour-Equipment brachten sie die Bühne zum beben und die Massen zum toben. Eine breite Mischung aus alten und neuen Songs (wobei die alten meines Erachtens überwogen) boten eine tolle Mischung aus den letzten Jahren Kraftklub. Natürlich durfte auch Pyrotechnik nicht fehlen.
Dieses Konzert wird sicher in die Geschichte eingehen! Apropos Geschichte: Damit war das Kosmonaut Festival am Stausee Oberrabenstein auch schon wieder vorbei. 2016 soll die Fete am 24. und 25. Juni steigen. Natürlich werde ich wieder mit dabei sein – einmal Kosmonaut, immer Kosmonaut.
Hinweis: Sämtliche Albumlinks sind Amazon-Partnerlinks.