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Kosmonaut 2015. Das war der Festival-Freitag.

Die Jungs von Kraftklub freuten sich am 26. Juni wie Bolle, als sie die ersten der insgesamt 13.000 Gäste auf dem Festivalgelände am Oberrabensteiner Stausee begrüßen durften. Zum dritten Mal luden die fünf Chemnitzer in den Westen ihrer Heimatstadt. Mit dabei waren am ersten Festivaltag unter anderem The Majority Says, Thees Uhlmann, die Beatssteaks und der ominöse „Geheime Headliner“, der wieder im Vorfeld erraten werden durfte.

Erstmalig war das Kosmonaut-Festival bereits vor dem Start nahezu ausverkauft. Insgesamt 13.000 Menschen wurden und werden erwartet. Beat Gottwald, seines Zeichen Geschäftsführer der veranstaltenden Landstreicher Booking GmbH, will bewusst „auf den schnellen Profit und Gigantomanie“ verzichten: „Wir wollen alle zum Kosmonaut, um Freunde zu treffen und tolle Bands zu sehen.“ Und das ist auch gut so. Das Gelände stößt bei solchen Besucherzahlen an seine Grenzen (von der Infrastruktur gar nicht zu sprechen), ein Auslagern an einem Ort außerhalb von Chemnitz sinnentstellend. Doch genug der harten Fakten, kommen wir zur emotionalen Seite des liebevoll inszenierten Festivals.

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Da wären zum Einen die aufwändig, per Hand gestalteten Holzaufsteller, die ein galaktisches Flair an den Stausee zaubern. Das Motto der Kosmonauten (im übrigen die sowjetische Bezeichnung der Astronauten) wird so konsequent durchgezogen, dass es eine echte Freude ist über das Gelände zu schlendern. Die ausgelassen feiernden Menschen geben ihr übriges. Der Leitgedanke setzt sich auch bei den Bühnenbildern fort. Apropos Bühne: Was wäre das Kosmonaut Festival ohne anständige Musik? Richtig, recht wenig und so waren am Freitag schon echte Leckerbissen am Start.

Fink

Den Festivalstart bildete für mich die britische Band „Fink“. Mit (brit-)popigen, aber auch ruhigen Klängen entführten die vier Musiker die Hörer in eine andere Welt. Besonders angetan haben es mir die neuen Songs aus dem aktuellen Album Horizontalism.

The Majority Says

Einer meiner persönlichen Lieblingskünstler auf dem diesjährigen Kosmonaut-Festival war zweifelsohne die schwedische Band „The Majority Says“. Bereits im Vorfeld hatte ich öfters in das gleichnamige Album gehört und war beim Live-Auftritt auf der kleinen Noisey-Bühne hellauf begeistert. Mit einer Vielzahl an Instrumenten gelingen unverkennbare Songs mit typisch schwedischem Touch.

Thees Uhlmann

Fans deutscher Texte kamen im Anschluss auf der Hauptbühne bei Thees Uhlmann auf ihre Kosten. Mit alten wie auch „neuen“ Songs aus dem Album #2 verzauberte er die vor allem jungen Menschen – ein echtes Phänomen.

Zugezogen Maskulin

Die heftigste Erscheinung am Freitag des Kosmonaut Festivals war das Berliner Hip-Hop-Duo „Zugezogen Maskulin“. Sie brachten die Menge vor der Noisey-Bühne zum AUSRASTEN (der Caps Lock hat eine Grund). Freuen durften sich die Fans unter anderem auf Tracks aus dem „brandneuen“ Album Alles Brennt.

Beatsteaks

Nicht weniger aufregend war der Auftritt der Berliner Alternativ-Rock-Band Beatsteaks – im positiven wie negativem Sinne. Mit ihrer gewohnten Art heizten sie den Gästen ordentlich ein und boten eine heftige Show. Doch nicht jeder Kreislauf machte das mit: Trotz kühler Temperaturen wurden überwiegend weibliche Besucher während der ersten drei Songs aus dem Graben getragen. Hinzu kam, dass mittlerweile gut und gerne 20 Fotografen die Wege versperrten – mich eingeschlossen. Bei solchen Fällen sollte der Bühnengraben eher geräumt werden, wie es bei Casper im letzten Jahr der Fall war. Insgesamt war es jedoch ein euphorisches Konzert der mittlerweile 20-jährigen Band.

Der geheime Headliner

Bleibt zum Schluss des ersten Festivaltages noch die Frage nach dem unbekannten, geheimen Headliner. Angekündigt wurde er wiederum von den Initiatoren selbst – den Mitgliedern der Band Kraftklub. Nach den ersten Tönen war klar, dass sich der aus Rostock stammende Rapper Marteria hinter dem Vorhang versteckt hatte. Vor allem aktuelle Songs wie Kids aus dem aktuellen Album „Zum Glück in die Zukunft II ließ das Publikum jubeln. Doch das war noch nicht alles. Zwischendurch gab es ein grandioses Intermezzo von Marsimoto. Nach dem furiosen Finale mit dem halbnackten Marteria ging es für mich erstaunlich entpannt wieder mit dem Shuttle zurück in die Stadt – Samstag folgt(e) ja der zweite vollgepackte Tag.

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