Mit seinen langen Tagen ist der Sommer die schönste Zeit um dem hektischen Alltag zu entfliehen und Energie zu tanken. In diesem Jahr führte der Weg an den Bodensee im Dreiländereck Deutschland, Österreich und der Schweiz. Genauer gesagt in den beschaulichen Ort Wasserburg, fünf Kilometer westlich von Lindau. Zwischen Obstplantagen gelegen, stellte die Ferienwohnung im Ortsteil Reutenen den optimalen Ausgangsort für Entdeckungstouren rund um das Binnengewässer dar. Einige Eindrücke.
Spazieren durch Wasserburg mit seiner charakteristischen Kirche St. Georg
Die Unterkunft im Dachgeschoss eines neuen Zweifamilienhauses bot durch einige Bäume hindurch einen wunderschönen Blick auf die Halbinsel des Luftkurortes Wasserburg. Bekannt geworden ist das schwäbische Dorf durch das charakteristische Postkartenmotiv des Hafens mit der Kirche St. Georg im Hintergrund. Doch auch der Ortskern und die vielen kleinen Plantagen im Landesinneren sind einen Besuch wert. Eine besonders schöne Stimmung herrscht des Abends zum Sonnenuntergang und der folgenden blauen Stunde.
Zu Fuß oder per Fahrrad lassen sich die benachbarten Orte Nonnenhorn und Kressbronn erkunden. Entlang des Bodensees führt ein beschaulicher Weg Richtung Norden. An warmen Tagen laden die zahlreichen Strandbäder zum Verweilen ein. Wer es lieber etwas gemütlicher angehen lässt und die lokale Kulinarik ausprobieren mag, kann den regionalen Weingütern einen Besuch abstatten. Die Bahn bringt einen anschließend wieder sicher in die Unterkunft.
Flanieren auf der Insel Lindau
Bequem mittels öffentlicher Verkehrsmittel, die mit der „Echt-Bodensee-Card“ übrigens gratis zu nutzen sind, lässt sich die wunderschöne Insel Lindau erreichen. Vom Bahnhof aus bieten sich viele Möglichkeiten die Altstadt zu erkunden. Zu allererst lohnt sich selbstverständlich ein Besuch des Hafens mit den drei Sehenswürdigkeiten Lindauer Leuchtturm, bayrischer Löwe sowie Mangturm. Bei letzterem handelt es sich um einen alten Wachturm aus dem 12. Jahrhundert.
Weiter führt der Weg durch die schmalen Gassen zum alten Rathaus. Rechts und links des Weges schauen hübsch bemalte Häuser hervor. Über den Bismarckplatz lohnt sich ein Blick in die Maximilianstraße. In Richtung Osten ragt die Kirche St. Stephan zwischen den Häusern heraus. Entlang der Fischergasse laden kleine urige Cafés zum Verweilen ein.
Wanderung durch die Weinberge zur Antoniuskapelle
Will man dem stetigen Tourist:innenstrom entfliehen, lohnt sich eine Wanderung fernab der Verkehrs- und Radwege durch die Weinberge. Über die Wasserburger Ortsteile Hattnau und Selmnau führt der Weg zur Antoniuskapelle, die sich an der Landesgrenze zu Baden-Württemberg befindet. Umschlossen von Plantagen und dem Bodensee im Hintergrund ergeben sich eindrucksvolle Perspektiven und Fotomotive. Mit etwas Glück lässt sich die kleine Kirche auch mit einem tiefliegenden Zeppelin ablichten.
Gute Aussichten vom Pfänder in Bregenz
Ein Muss bei schönem Wetter und guter Sicht ist der Besuch des Pfänders in der österreichischen Stadt Bregenz. Ist man mit dem Auto unterwegs, sollte man die Gunst des Morgens nutzen. Denn die drei Stunden kostenlos nutzbaren Parkplätze sind schnell vollends besetzt. Ganz zu schweigen von der Schlange an der Bergbahn. In Stoßzeiten bringt sie 80 Menschen alle sechs Minuten auf den 1.022 Meter hohen Berg. Dabei überwindet sie in Windeseile 600 Höhenmeter. Oben angekommen lässt sich ein weiter Blick über den Bodensee und in die Alpen genießen. Besonders imposant ist das Rheindelta bei Bregenz.
Rund um den Gipfel gibt es allerhand Wandermöglichkeiten. Für jede körperliche Verfassung ist etwas dabei. Nicht nur Kinder freuen sich über den kostenfrei begehbaren Alpenwildpark. Neben Steinböcke, Ziegen und Wildschweine, lassen sich etwa Rothirsche und Murmeltiere aus nächster Nähe beobachten. Dabei lässt sich so einiges über die Bewohner lernen. Nach einer Stärkung im Berghaus kann der Weg zu Fuß hinunter in Vorarlbergs Landeshauptstadt führen.
Für Genießer:innen lohnt der Besuch eines der Cafés am Kornmarkt oder in der Altstadt. Eine österreichische Sachertorte lässt das Herz höher schlagen. Am Ufer des Bodensees lässt sich entspannt entlang schlendern. Gerade in der Sommerzeit bietet die Seebühne alljährlich ein hoch kulturelles Angebot. Per Schiff kann die weitere Region erkundet werden.
Barockkultur in Meersburg und Konstanz
Eine der schönsten Städte, die der Bodensee zu bieten hat, ist Meersburg. Sie liegt zwischen Friedrichshafen und Überlingen an einem von Wein bebauten Hang. Die Oberstadt besticht durch ihren alten Charme und die engen, steilen Gassen. Hübsche kleine Lädchen und Lokale reihen sich wie an einer Perlenschnur durch den Ort. Romantische Hinterhöfe inklusive. Ein Highlight sind Rathaus und die charakteristische Burg. Am Fuße des Städtchens befindet sich der Hafen. Die Anlegestelle mit seinen vielen kleinen Restaurants und Cafés versprüht italienisches Flair. Der Gardasee lässt grüßen. Ein regional angebauter und hergestellter Wein ist fast schon Pflicht.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Bodensees liegt die Stadt Konstanz. Sie lässt sich nicht nur per Touristenschiff, sondern auch per Autofähre erreichen. Die Anlegestelle befindet sich dann etwas außerhalb, per Bus gelangt man jedoch innerhalb weniger Minuten ins Zentrum. Vom Schnetztor empfiehlt sich die Entdeckungsreise durch eine bunte Altstadt mit Rathaus, Markt und Münster. Das berühmte Konzil, ein früher überregionales Treffen katholisch Geistlicher fand im gleichnamigen Gebäude statt, das sich direkt am Hafen befindet. Dort bildet die umstrittene, sich drehende Imperia einen Blickfang. Auf den Händen trägt Papst Martin V. und Kaiser Sigismund auf den Hände, was so einige als Provokation verstanden. Ein Spaziergang durch den Stadtgarten rundet den Besuch ab. Nach diesen erlebnisreichen Tagen war die Bodensee-Zeit auch schon vorüber. Bei aufkommenden Regenschauern ging es gern wieder nach Hause.