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Urlaubszeit auf Korfu.

Die Tage werden länger und die Temperaturen steigen. Perfekte Bedingungen für eine kleine Urlaubsauszeit. In diesem Jahr führte der Weg auf die Ionische Insel Korfu im Mittelmeer. Bei schönstem Sonnenschein und Temperaturen um 30 Grad Celsius konnte man nicht nur herrlich entspannen, sondern auch die griechische Natur, Kultur und Architektur erkunden. Einige Eindrücke meiner bis dato spannendsten Urlaubsreise.

Erfrischende Entspannung in Ermones

Die Unterkunft der einwöchigen Auszeit befand sich in Ermones, einem kleinem Örtchen an der Westküste der Insel Korfu. Nach etwa einer halben Stunde Autofahrt erreichten wir das von TUI geführte Hotel Atlantica Grand Mediterraneo, dessen 270 Zimmer sich nahtlos an den Berg schmiegen. Sowohl von der Terrasse im oberen Teil des Resorts als auch von den Zimmern bot sich ein atemberaubender Blick auf die Bucht mit Strand. Ein Aufzug verbindet das Restaurant samt Pool mit dem Naturstrand sowie der zugehörigen Strandbar.

Überlaufen war der Abschnitt zu keiner Zeit, denn durch die Corona-Beschränkungen haben nicht alle Hotels und Tavernen die letzten beiden Jahre überlebt. Hinter den Zäunen verbargen sich der Natur überlassene Höfe, die großen Fenster eröffneten einen Blick in verlassene Räume. Trotz allem blieben die Einwohnerinnen und Einwohner der Region treu. Dies zeigte sich an den liebevoll gestalteten Wohnhäusern rings um Ermones.

Nicht zuletzt liegt das auch am zweiten großen Industriezweig: der Olivenölproduktion. Am Straßenrand finden sich nahezu ohne Unterbrechung kleine Plantagen. Große Netze helfen bei der Ernte der leckeren Früchte. Spezielle Rüttelmaschinen sorgen für einen ordentlichen Olivenregen. Und auch die Herstellung des bekannten Feta-Käse ist durch die zahlreichen Ziegen in der Region gesichert.

Kunstvolles Kérkyra

Das beliebteste Ausflugsziel auf der Insel Korfu ist die gleichnamige “Hauptstadt” mit ihrer historischen Altstadt, die seit 2007 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Die Ursprünge gehen auf das Jahr 590 v. Chr. zurück. Seitdem hat sich eine prächtige Kleinstadt mit schmalen Gassen und hübschen Plätzen entwickelt. Auch die zahlreichen Kirchen prägen das Stadtbild. Kleine Läden laden zum Bummeln ein – entweder zum Shoppen leichter, griechischer Kleidung oder zum Probieren der typisch korfiotischen Kumquats. Dabei handelt es sich um eine orangefarbene Frucht mit süßlich-bitteren Geschmack.

Einen grandiosen Ausblick auf die Stadt Korfu bietet die Alte Venezianische Festung am östlichen Ende. Der steile Aufstieg wird mit einem herrlichen 360-Grad-Panorama belohnt. Wer sich die 6 Euro Eintritt sparen möchte, findet mit der Neuen Venezianischen Festung eine kostenlose Alternative. Sie befindet sich im Westen der Altstadt am Stadthafen. Auf dem Weg dorthin gibt es einige Museen – nicht nur zur griechischen Geschichte und Archäologie. Auch das “Museum of Asian Art” am Spianada Park lädt nicht nur bei Regenwetter zum Entdecken ein. Auf dem Weg über die berühmte Esplanade kreuzen streunende Katzen und Hunde die Gassen. Manche halten im Schatten eine griechische Siesta.

Heute leben rund 30.000 Korfiotinnen und Korfioten in der Stadt. Sie wohnen zum Großteil im Süden. Dort befinden sich auch zwei weitere Wahrzeichen: das Kloster Vlacherna mit seiner angrenzenden “Mäuseinsel”. Der Name ist Programm, denn lediglich ein kleines Kloster beherbergt das romantische Eiland. Flugzeug-Fans verweilen an diesem herrlichen Ort, um einige der zahlreichen Maschinen zu beobachten, die nur wenige Hundert Meter entfernt auf der ins Meer ragenden Landebahn ankommen.

Über Kurven in den Norden von Korfu

Während Korfu Stadt mit den korfiotischen Inselbussen gut erreichbar ist, lohnt sich für das unkomplizierte Entdecken der Insel das Anmieten eines kleinen Automobils. Für einen geringen Aufpreis gibt es per Reservierung auch ein Fahrzeug mit Faltdach. Ich kann hierfür das Unternehmen Mega Car Rentals empfehlen, das etwa den Peugeot 108 im Portfolio hat. Es besitzt die perfekte Größe für die engen, griechischen Passstraßen, die im übrigen den mallorquinischen stark ähneln. Wenngleich die 72 PS etwas mager bemessen sind, kommt mit offenem Verdeck Cabrio-Feeling auf.

Dazu trägt auch die mediterrane Salzluft bei, die auf dem Weg entlang der Küste zum nördlichsten Punkt der Insel um die Nase weht. Über Paleokastritsa verlief die Route zum Angelokastro, der Ruine der Engelsburg. Sie erhebt sich majestätisch über dem Mittelmeer und liefert herrliche Motive. Hinunter nach Agios Georgios passiert man den Helidoni View Point. Von ihm bietet sich nicht nur ein Blick zum populären Porto Timoni Strand, sondern auch ins Land hinein.

Eines meiner persönlichen Highlights war die kleine, aber feine Altstadt von Afionas. Während ein Großteil der Touristinnen und Touristen hinunter zum “Instagram-Strand” pilgern, sind die schmalen Gassen fast menschenleer. An den weißen Fassaden klettern Rosen empor, Schmetterlinge tun sich nicht nur an den großen Kakteen ihr Gutes. Zudem lässt sich herrlich korfiotisches Olivenöl und Kumquat-Marmelade shoppen.

Zum Abschluss des “Küsten-Tages” führte der Weg an die Cape Drastis, einer beeindruckenden Steilküste im Norden der Insel. Genauer gesagt ist die Felsformation der nördlichste Punkt Korfus. Auch für Geologie-Laien lassen sich die verschiedenen Ablagerungen und Schichten erkennen, die zur Formation beigetragen haben. Besonders imposant sind die Wände des Logas Sunset Beach nur wenige Kilometer entfernt. Ein Strandspaziergang lohnt sich. Optional kann anschließend noch der Canal d’Amour besichtigt werden, allerdings variieren die Küste kaum. Wenn es warm ist, sind die Reserven dann jedoch schon erschöpft und man fährt ebenso ins Hotel zurück.

Von Sissis Sommerresidenz Achilleion zum Sonnenstrand von Benitses

Für einen weiteren Autotag lohnt sich der Weg in den Süden sowie an die Ostküste von Korfu. Eines der Must-See ist mit Achilleion das ehemalige Ferienhaus der österreichischen Kaiserin Sissi, das später an Kaiser Wilhelm II. veräußert wurde. Da der Ort ein wahrer Touristen-Hotspot ist, lohnt ein Besuch am Vormittag. Leider stehen in diesem Jahr Sanierungsarbeiten an, sodass Zäune und Gerüste den Anblick trüben und das Innere gesperrt ist. Auch die zahlreichen Statuen erhalten eine Frischzellenkur.

Dies trübt das besondere Flair jedoch kaum. Der kleine Park lädt zum Flanieren ein. Mit etwas Glück trifft man dabei die ehemalige Eigentümerin. Der Garten mündet in einen opulenten Balkon mit grandioser Aussicht auf Korfu. Darüber thront auf einem Sockel die Skulptur des siegreichen Achilles, der Namensgeber für das prächtige Anwesen ist.

Über eine kurvige Passstraße ging es hinab nach Benitses, einem kleinen Örtchen an der Ostküste. Neben der touristischen Promenade besitzt es eine malerische Altstadt, die von ihren typisch griechischen Gassen geprägt ist. Ein echter Geheimtipp, denn bisher verirren sich nur wenige Touristen in den Ort. An warmen Tagen lädt das Mittelmeer zum Schwimmen ein. Oder man leiht sich ein Boot oder Stand Up-Paddle Board zum Erkunden. Noch einmal erstklassiges Urlaubsfeeling bot die Fahrt auf der breiten Küstenstraße gen Norden, bis es dann ein letztes Mal zurück ins Hotel ging. Alles hat nun mal ein Ende.

Disclaimer: Die Reise wurde von keinem Unternehmen finanziell unterstützt oder gesponsert. Die Eindrücke basieren auf meinem persönlichen Befinden.

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