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Schlendern im Kosmos Chemnitz.

Es gibt ja so Tage, die sind besonders. Tage, an denen nichts so ist wie sonst. Der 17. Juni 2022 war so einer für die Stadt Chemnitz, denn das Tagesfestival Kosmos schaffte das, was Jahrzehnte niemand schaffte: Die Belebung des Brühl Boulevards und der angrenzenden Straße und Plätze. Durch populäre Musik, Sport für jedermann, spannende Unterhaltung und Diskurs ließ sich Sachsens drittgrößte Stadt Chemnitz wieder einmal von einer anderen Seite bestaunen. Einige Eindrücke.

Von sportlichen Meistern und ambitionierten Jugendlichen

Es war 2019, als eine Reihe engagierter Chemnitzerinnen und Chemnitzer das erste Bürgerfestival Kosmos als Reaktion auf die rassistischen Ausschreitungen in 2018 auf die Beine stellten. Nach zwei Jahren Zwangspause fand nun die zweite Ausgabe statt. Das Gelände wanderte vom Stadtzentrum an den Brühl Boulevard mit Schillerplatz und Bahnhof. Außerdem wurde auch das Programm gehörig erweitert.

Sportlich ging es mit Jens Weißflog los. Der ehemalige erzgebirgische Skispringer gab im Interview einen Einblick in den (politischen) DDR-Sport und verriet das ein oder andere Geheimnis aus seiner Entwicklung hin zum Hotelier. Auch Oberbürgermeister Sven Schulze hatte die ein oder andere Frage an den “Floh” aus Breitenbrunn.

Die jüngeren Sportinteressierten dürften sich eher auf die populären Chemnitzer Basketballer, die Niners, gefreut haben. Im 3×3-Spiel stellten sie ihr Können gegen Mitglieder der Band “Kraftklub” unter Beweis. Anschließend maßen sich mögliche Nachwuchsspieler im spannenden Turnier. Spektakulär ging es auch in der Halfpipe zu: Klein und Groß zeigten eindrucksvolle Tricks und Stunts.

Musikalische Vielfalt gefällt

Während herkömmliche Musikfestivals wie das Dixieland-Festival oder das ehemalige Kosmonaut-Festival nur wenige Musikgenre abdecken, zeigte das Kosmos Chemnitz seine ganze Vielfalt. Ob Pop, Rock, Indie, Rap oder Techno: So ziemlich jeder oder jede dürfte etwas für sich gefunden haben. Zumindest von den jüngeren Generationen.

Highlights waren die Auftritte von Songwriterin Dota, Rapper Maeckes und den Folk-Jungs von Mighty Oaks auf der Kosmos Bühne inmitten des grünen Schillerplatzes. Aber auch die Indie-Bühne an der Balboa galt als einer meiner liebsten Anlaufpunkte. Dort brachte zum krönenden Abschluss die österreichische Band Cari Cari die Menge zum Beben.

Neue Perspektiven auf Altbekanntes

Das wohl Schönste an diesem denkwürdigen Tag waren aber sie, die Besucherinnen und Besucher. Sie sorgten nicht nur für eine außerordentlich positive Stimmung, sondern brachten sich in Diskussionen und Mitmachaktionen ein. Dadurch erstrahlte auch der Brühl in einem neuen Licht und zeigte sich überaus bunt und künstlerisch. “C the unseen” – kaum war das Motto der Kulturhauptstadt 2025 passender.

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