Zum Inhalt springen

Sportliches Schaulaufen beim City-Biathlon in Dresden.

Ich bin großer Fan von pro­fes­sio­nel­len Sport­ver­an­stal­tun­gen. Das Mit­freu­en, aber auch Mit­lei­den bringt ein­fach Freude. Nach­dem vor eini­gen Wochen die Finals in Dres­den für Begeis­te­rung sorg­ten, wurde am letz­ten August­wo­chen­en­de der City-Biath­lon in der säch­si­schen Lan­des­haupt­stadt aus­ge­tra­gen. Vor his­to­ri­scher Alt­stadt-Kulis­se kämpf­ten die Top-Athlet:innen um den Sieg. Ein beson­de­res Spek­ta­kel bei ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren. Einige Eindrücke.

Ehrenwerter Abschied von norwegischen Legenden

Nach­dem die erste Aus­ga­be des City-Biath­lon in Dres­den buch­stäb­lich ins Wasser gefal­len ist, zeigt sich das Wetter an diesem Sonn­tag von der guten Seite. Tem­pe­ra­tu­ren von 25 Grad Cel­si­us lassen die Fans nur so an die Stre­cke strö­men. Als wäh­rend der Qua­li­fi­ka­ti­ons­ren­nen die Roll­ski-Ath­le­ten die Wende unweit der Sem­per­oper errei­chen, stehen bereits hun­der­te Zuschau­en­de an den Absperr­git­tern. Mit lauten Rufen und ohren­be­täu­ben­den Ras­seln feuern sie ihre Lieb­lin­ge an. An der Rampe hinab zum Elb­ufer herrscht eine Stim­mung wie im win­ter­li­chen Weltcup.

Sie erreicht spä­tes­tens ihren Sie­de­punkt, als die beiden nor­we­gi­schen Brüder Tarjei und Johan­nes Thing­nes Bø gemein­sam mit dem ehe­ma­li­gen deut­schen Top-Ath­le­ten Bene­dikt Doll zum Legen­den­ren­nen antre­ten. Mit lachen­den Gesich­tern pas­sie­ren sie die jubeln­den Fans. So sieht Sport­ge­nuss aus. Dabei haben beide Skan­di­na­vi­er erst vor fünf Mona­ten ihre Biath­lon-Kar­rie­re been­det. In den ver­gan­ge­nen Jahren haben sie den Sport geprägt wie kaum ein ande­rer Kon­kur­rent. Und aus­ge­rech­net in Dres­den bestrei­ten sie ihr aller­letz­tes Rennen. Toll. Schade, dass die fest ein­ge­plan­te Laura Dah­l­mei­er nicht dabei sein kann. Sie war erst vor weni­gen Wochen beim Berg­stei­gen am Laila Peak ums Leben gekom­men.

Sommerliches Kräftemessen mit Genussfaktor

Es ist kurz vor 17.30 Uhr als mit einem Pis­to­len­schuss der finale Wett­be­werb der Frauen beginnt. Die erste Runde ist hart umkämpft. Im Pulk errei­chen die zehn Sport­le­rin­nen das male­ri­sche Elb­ufer. Mit dabei sind die Fran­zö­sin Lou Jean­mon­not, die Nor­we­ge­rin Karo­li­ne Offig­stad Knot­ten oder auch die Bul­ga­rin Milena Todo­ro­wa. Beson­ders fre­ne­tisch ist der Applaus bei den deut­schen Star­te­rin­nen Vanes­sa Voigt und Julia Tann­hei­mer. Mit jeder Runde ver­grö­ßert sich der Abstand zwi­schen den Läuf­te­rin­nen. Am Schluss tri­um­phiert nach einem span­nen­den Vier­kampf die Bel­gie­rin Lotte Lie. Vanes­sa Voigt, die für mehr als eine Runde das Feld anführt, erreicht den undank­ba­ren vier­ten Platz.

Lang­sam neigt sich der Tag dem Ende. Gegen 18.15 Uhr gehen im schat­ti­gen Rund des Heinz-Steyer-Sta­di­ons die Männer auf die 2,3 Kilo­me­ter lange Stre­cke. Mit bau­meln­den Füßen begrü­ßen wir das Feld auf der Mauer neben dem säch­si­schen Land­tag. Unter den Teil­neh­mern sind die fran­zö­si­schen Super­stars Quen­tin Fillon Mail­let und Éric Perrot sowie der Slo­we­ne Jakov Fak und der Tsche­che Michal Krčmár. Aber auch das deut­sche Team ist mit Phil­ipp Horn, Phil­ipp Nawrath und Lokal­ma­ta­dor Justus Stre­low ange­mes­sen ver­tre­ten. Mit 30 Kilo­me­ter pro Stunde sausen die zehn Ath­le­ten vorbei. Publi­kums­lieb­ling Stre­low über­nimmt lange Zeit die Füh­rungs­po­si­ti­on. Am Schluss wird es noch­mal span­nend, als Perrot seinen fei­ern­den Lands­mann Fillon Mail­let den Sieg kur­zer­hand weg schnappt. Ein über­ra­schen­des Ende einer gelun­ge­nen Ver­an­stal­tung im beschau­li­chen Elb­flo­renz. Bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft noch viele Wie­der­ho­lun­gen geben wird.


Entdecke mehr von Jonas’ Blog

Melde dich für ein Abon­ne­ment an, um die neu­es­ten Bei­trä­ge per E‑Mail zu erhalten.

Kommentar verfassen