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Bodenschätze im Lichtfeld.

Meine Heimat, das Erzgebirge, ist neben der volkstümlichen Holzkunst vor allem für den Bergbau bekannt. Früher lebten ganze Familien von der mühsamen Gewinnung und Aufbereitung von Bodenschätzen. Bis heute haben Mineralien, die oftmals als Nebenprodukt zur Rohstoffgewinnung gefunden wurden, kaum an Faszination verloren. Was passt also besser, als die Makrofunktion der Lytro Illum*, die ich für einige Wochen nutzen darf, mit den schillernd bunten Steinen zu testen?

Die Kamera kommt mit der recht neuen Lichtfeld-Technologie daher. Bereits im September letzten Jahres hatte ich die Möglichkeit die erste Generation des kalifornischen Herstellers Lytro zu testen. Damals fiel das Fazit gemischt aus, doch das Konzept überzeugte mich. Heute nun habe ich die Gelegenheit den wuchtigen Nachfolger unter die sprichwörtliche Lupe zu nehmen. Ein ausführlicher Erfahrungsbericht soll in den nächsten Wochen folgen.

In diesem Beitrag soll es erst einmal um die Makrofunktion, vielmehr jedoch um die Ästhetik der Steine gehen. Über Jahrtausende oder gar Jahrmillionen haben sie sich unterhalb der Erdoberfläche gebildet. Nach heutigen Gesichtspunkten kann zwischen drei Prinzipien unterschieden werden. Beim primären Bildungsprinzip erstarrt heißes Magma. Je nach Zusammensetzung, Temperatur, Druck und äußeren Einflüssen entstehen so unter anderem Magmatite. An der Erdoberfläche bilden sich Vulkanite, in der Tiefe Plutonite. Ein Beispiel ist der Aquamarin.

Aquamarin-Lytro

Eine weitere Entstehungsmöglichkeit ist das sekundäre Bildungsprinzip. Dabei spielen Verwitterung und Ablagerungen die Hauptrolle. Feste Strukturen (z.B. Berge) werden im Laufe der Zeit brüchig und durch Umwelteinflüsse wie Wind oder Wasser werden Segmente fortgespült bzw. fortgetragen. An anderen Orten lagern sie sich ab und es bilden sich neue Gesteine. Dieser Vorgang wird Sedimentation genannt. Ein typisches Beispiel ist der grüne Malachit oder türkise Dioptas (Bild unten).

Der erstaunlichste Vorgang ist das tertiäre Bildungsprinzip. Durch eine Umwandlung, im Fachjargon Metamorphose genannt, werden neue Gesteine gebildet. Die Umformung kann nur unter hohem Druck oder hohen Temperaturen vonstatten gehen. Dabei werden bestimmte Materialien aus den Gesteinen „herausgedrückt“. Aus den Mineralstoffen entsteht anschließend ein Mineral, das gegen einwirkenden Druck und hohe Temperaturen deutlich beständiger ist. Genannt werden die so gebildeten Gesteine Metamorphite. Ein Beispiel ist der Quarzit.

Dioptas-Lytro

Die Aufnahmen der Lytro-Kamera* wurden direkt auf der Hersteller-Webseite gespeichert und es kann mit ihnen interagiert werden (teilweise Schärfeeinstellung). Es empfiehlt sich deshalb das Betrachten per Notebook oder Desktop-PC! Ich persönlich finde die Bildqualität nicht schlecht, jedoch auch nicht herausragend. In der Makrofotografie gefällt die Möglichkeit nachträglich Blende f/16 einzustellen und so eine besonders tolle Tiefenschärfe zu erzielen. Doch verschafft euch selbst einen Eindruck und spielt etwas an den Aufnahmen herum. Viel Spaß!

Quelle Gesteinsbildung: Mineralienwissen

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