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Godox V860 II: Im richtigen Licht.

Bisher war ich großer Fan der Tageslicht-Fotografie ohne zusätzliche Lichtquellen. Doch vor allem Indoor und mit Gegenlicht bilden sich unschöne Schattenbereiche mit geringer Struktur und Schärfe. Als es nun bei einem der großen deutschen Foto-Onlineshops der preiswerte V860 II Aufsteckblitz von Godox im Angebot war, musste ich einfach zuschlagen. Ich lasse euch an meine Erfahrungen teilhaben und gebe ein paar Tipps für den Einstieg in die Blitz-Fotografie.

Groß und schwer, aber vielseitig

Als ich mich nach einer preiswerten Alternative zu den überteuerten Markenblitzen umschaute, fiel mir die chinesische Marke Godox ins Auge. Das Unternehmen hat mittlerweile ein großes Portfolio an Blitzen jeglicher Art aufgebaut. Eines der Alleinstellungsmerkmale ist die Stromversorgung: Sie kommen nämlich mit einem leistungsstarken und ressourcenschonenden Lithium-Ionen-Akku daher. Aber dazu später mehr. Mein Augenmerk fiel auf den ausgereiften Godox V860 II Aufsteckblitz.

Bei der Lieferung kam erst einmal die Ernüchterung. Ich hatte den Blitz aufgrund des Lockdowns zuvor nicht in die Hand nehmen können und so überraschten die großen Abmaße und das hohe Gewicht. Der Godox V860 II* ist 19 Zentimeter hoch, 6,5 Zentimeter breit und 7,5 Zentimeter tief. Die Masse liegt bei über 500 Gramm. Gemeinsam mit meiner Nikon D7500 und 18-300 mm Sigma-Objektiv bringt die Kombo 1,8 Kilogramm auf die Waage. Da kann man sich das Armtraining getrost sparen. Das ermöglicht allerdings ein solides Handling.

Der Blitz kommt in einer praktischen Tasche daher, die zudem einen Standfuß beherbergt. Auf der Rückseite der Kamera-Erweiterung befinden sich On/Off-Schalter, die Steuerungs-Buttons sowie ein Kontrolldisplay. Die Standardfunktionen sind intuitiv nutzbar, für mehr liegt eine umfangreiche deutschsprachige Bedienungsanleitung bei. Der Blitzkopf ist wie bei den hochpreisigen Geräten der Mitbewerber dreh- und schwenkbar. Damit lassen sich auch Gegenstände und Wände um die Kamera herum anblitzen und indirektes Licht erzeugen.

Godox V860 II Rückseite
Die Steuerung des Godox V860 II ist intuitiv und dank Display übersichtlich.

Im Automatik-Modus immer die perfekte Ausleuchtung

Für Einsteiger bietet der Godox V860 II* den praktischen TTL-Modus. Dahinter verbirgt sich eine Automatik-Funktion, bei der Leistungswerte und Auslöse-Informationen von der Kamera übermittelt werden. Als Nutzer muss ich also lediglich mein Augenmerk auf die Ausrichtung des Blitzkopfes legen, um die gewünschte Stimmung zu erhalten. Im Test funktionierte das in nahezu allen Fällen wie gewünscht und mit sehr angenehmer Ausleuchtung.

Fortgeschrittene greifen auf den manuellen Modus des Godox V860 II zurück. Für die ersten Schritte braucht es nur eine einzige Variable: die Blitzleistung. Wie der Name bereits verrät konfiguriere ich die Blitzintensität über das angenehm drehbare zentrale Steuerrad. Der Wert bewegt sich zwischen 1/128 und 1/1. Hiermit ist nicht etwa die Dauer des Blitzes gemeint, sondern die ausgegebene Leistung. Volle Leistung heißt also 1/1. Und das ist eine Menge, denn mit einer Leitzahl von 60 lassen sich Objekte in eben 60 Meter Entfernung ausleuchten.

Für kreatives Licht ohne Zusatzkomponenten hat der chinesische Hersteller einen Lichtsensor im wuchtigen Gehäuse integriert. Der integrierte Blitz der Nikon D7500 fungiert dann als Controller, der den optischen Auslöse-Befehl an das Blitzgerät weitergibt. Bis zu 10 Meter weit entfernt konnte ich den Blitz von der Kamera positionieren. Damit lässt sich dann „entfesselt blitzen“. Dramatische Lichtstimmungen sind die Folge. Einziger Nachteil: Der Godox V860 II löst dann auch auf Kommando von anderen blitzenden Kameras aus.

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Lithium-Akku sorgt für lange Ausdauer und schnelles Nachladen

Während die Mitbewerber zum Großteil auf umweltschädliche AA-Batterien setzen, kommt der Godox V860 II mit einem langlebigen Lithium-Ionen-Akku daher. Der besitzt nicht nur eine größere Kapazität, sondern kann auch schneller mehr Energie abgeben. Dadurch reduziert sich die Wiederaufladezeit nach einem Vollblitz: Rund 1,5 Sekunden dauert es bis das Gerät nach selbigem wieder einsatzbereit ist. Sage und schreibe 600 Vollblitze sind mit einer Akkuladung möglich. Damit sind selbst ausgedehnte Tages- und Wochenend-Shootings kein Problem.

Im Lieferumfang befindet sich auch ein passendes Ladegerät, in das der Energiespender eingeschoben werden muss. Der Ladevorgang dauert dann etwa drei bis vier Stunden – je nach Akkustand, denn komplett leer lief der Blitz im Test nicht. Das ist deutlich schneller als bei vergleichbaren Nickel-Metallhybrid-Akkus im AA-Format. Zudem kommt der Lithium-Akku ohne Memory-Effekt daher. Daumen hoch!

Godox V860 II Akkufach
Im Korpus befindet sich ein leistungsstarker Lithium-Ionen-Akku.

Fazit zum Godox V860 II: Perfekter Einstieg in eine neue Welt der Fotografie

Die Fotografie lebt vom richtigen Licht und einer guten Ausleuchtung. Besonders in den Abendstunden und innerhalb der eigenen vier Wände ist das oftmals Fehlanzeige. Abhilfe schaffen leistungsstarke Aufsteckblitze wie der Godox V860 II. Er überzeugt durch ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und einen universellen Einsatzbereich. Obwohl das Gewicht im ersten Moment abschreckt, besticht das Kamera-Zubehör durch seinen großen Akku mit schneller Energieabgabe. Gerade in der aktuellen Zeit, in der man sich oft in der Wohnung oder dem Haus aufhält, ermöglicht der 160 Euro billige Godox V860 II* den perfekten Einstieg in die Blitz-Fotografie.

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