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5 Jahre Kosmonaut: Das war der Festival-Samstag.

Für die Fes­ti­val­cam­per begann der zweite Fes­ti­val­tag über­ra­schend zeitig. Punkt 7.30 Uhr befuhr die gast­ge­ben­de Band Kraft­klub mit Instru­men­ten aus­ge­stat­tet den Zelt­platz und weckte vom Lkw aus die ver­ka­ter­ten Fans. Da ich die Jungs ja bereits in der ver­gan­ge­nen Woche bei “Am Kopp” gese­hen hatte, war ich darum nicht weiter böse. Konnte ich doch im hei­mi­schen Bett gemüt­lich aus­schla­fen. Denn am zwei­ten Tag war­te­ten unter ande­rem mit Par­cels, Mine, Bil­der­buch, Annen­May­Kan­te­reit und dem Gehei­men Head­li­ner noch einmal hoch­ka­rä­ti­ge Künstler.

Parcels

Der musi­ka­li­sche Nach­mit­tag star­te­te für mich mit der aus­tra­li­schen Band Par­cels. Die fünf Jungs im Stile der 80er Jahre mit langen wehen­den Locken­haa­ren, Schnauz­bart und Hippie-Kla­mot­ten brach­ten besten Funk und Disco zu Gehör. Bei herr­li­chem Son­nen­schein ließ das nicht nur bei mir Urlaubs­fee­ling auf­kom­men. Dazu gesell­te sich die erfri­schen­de Leich­tig­keit der Songs aus dem aktu­el­len Album “Hideout”. Hör­emp­feh­lung: Older.

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SXTN

Deut­lich rup­pi­ger ging es anschlie­ßend mit dem Ber­li­ner Rap-Duo SXTN weiter. Die beiden Mädels Nura und Juju rissen mit ihren vul­gä­ren Pun­ch­li­nes die Atomi­no Bühne ab und ließen die Erde mal so rich­tig beben. Songs wie “Deine Mutter”, “Von Party zu Party” oder “Er will Sex” sorg­ten beim jungen Publi­kum für Freu­den­sprün­ge. Als die beiden dann aller­dings von den Fans einen fer­ti­gen Joint for­der­ten, den sie auf der Bühne live genos­sen, bin ich dann doch wieder bereit­wil­lig zur Haupt­büh­ne abgedreht.

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Mine

Dort star­te­te einer meiner per­sön­li­chen Lieb­lings­künst­ler des Sams­tags-Lin­eups, die recht unbe­kann­te Main­zer Elek­tro-Pop-Musi­ke­rin Mine samt Band. Ich bin durch einen Spo­ti­fy “Mix der Woche” Ende des letz­ten Jahres auf sie gesto­ßen und hatte mich direkt in die beschwing­ten Melo­dien, facet­ten­rei­chen Instru­men­te und die starke Stimme ver­liebt. Das aktu­el­le Album “Das Ziel ist im Weg” glänzt durch span­nen­de, vor allem aber über­ra­schen­de Kom­po­si­tio­nen. Tolle Geschich­ten mit pfif­fi­gen Wort­spie­len runden das Paket ‘Mine’ ab. Live-Loo­ping-Künste wie im Titel “Hin­ter­her” run­de­ten den Gig ab.

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Fjørt

Wer so rich­tig einmal die Sau raus­las­sen wollte, war bei der Post-Hard­core-Band Fjørt an der rich­ti­gen Adres­se. Die drei Aache­ner Jungs boten fan­tas­tischs­ten Hard­core in deut­scher Spra­che und zeig­ten auf der Bühne nicht nur musi­ka­li­sches Können. Das Wört­chen ‘Aus­po­wern’ bekam beim Anblick der beiden Gitar­ris­ten eine neue Bedeu­tung. Das Publi­kum ließ sich in ihren Bann ziehen und fei­er­te im stau­ben­den Mosh-Pit. Für mich hörten sich die Songs vor allem nach eines an: Lärm. Und Halsschmerzen.

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Bilderbuch

Ur lei­wand. Die öster­rei­chi­sche Band Bil­der­buch stand nach 2014 bereits zum zwei­ten Mal auf der Bühne beim Kos­mo­naut Fes­ti­val. Damals als New­co­mer, heute als eta­blier­te Größe im deutsch­spra­chi­gen Musik-Biz. Das wird auch am Büh­nen­bild deut­lich. Im Hin­ter­grund hängt eine Wand aus weißen Snea­k­ern – ange­lehnt an den aktu­el­len Hit “sneakers4free”. Das aktu­el­le Album “Magic Life” über­zeugt durch seine Genre-Band­brei­te zwi­schen Rock, Hip-Hop und Art-Punk. Seine extro­ver­tier­te Art hat Front­mann Mau­rice Ernst dabei behal­ten – zu Freude der aus­ge­las­sen mit­sin­gen­den Fans.

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AnnenMayKantereit

Eben­falls zum wie­der­hol­ten Male am Stau­see Ober­ra­ben­stein spiel­ten die Jungs von Annen­May­Kan­te­reit. Nach­dem 2015 das erste Album “Alles nix kon­kre­tes” ledig­lich Kon­zept­sta­tus hatte, spiel­te die Combo in diesem Jahr auf der Haupt­büh­ne ein 75-minü­ti­ges Set. Der von ruhi­gen Songs gepräg­te Gig hielt jedoch nicht alle Fans davon ab auch einmal ordent­lich im Mosh Pit abzu­ge­hen. Das war spä­tes­tens beim Gas­sen­hau­er “Poca­hon­tas” der Fall. Den Höhe­punkt stell­te die stil­ech­te Per­for­mance des melo­di­schen Chart­hits “Barfuß am Kla­vier” dar.

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Geheimer Headliner ‘Die Beginner’

Den ganzen Tag hatten die Fans vor allem ein Thema: Wer wird der obli­ga­to­risch gehei­me Head­li­ner? Bis zum Schluss blieb es span­nend als noch einmal die Jungs von Kraft­klub auf die Bühne traten und sich für das schöne Jubi­lä­ums-Kos­mo­naut bedank­ten. Die Menge stimm­te kur­zer­hand “Happy Bir­th­day to you” an. Die harten Kerle waren sicht­lich gerührt. Der Vor­hand fiel und dann betra­ten plötz­lich DJ Mad, Jan Delay und Denyo als “Die Beg­in­ner” die Bühne. Amü­sant: Spo­ti­fy hatte mir aus­ge­rech­net in dieser Woche einen Song der Hip-Hop-Combo in den per­sön­li­chen “Mix der Woche” gespült.

Wäh­rend etli­che Fans flucht­ar­tig das Gelän­de ver­lie­ßen und mit Buh­ru­fen Jans Frage nach dem Gefal­len des Head­liners quit­tier­ten, freute ich mich wie Bolle auf eine bal­lern­de Stunde. Die Ambi­tio­nen wurden direkt im zwei­ten Song deut­lich. Dabei han­del­te es sich näm­lich um Trap-Hit “Schel­le”, der seinem Namen vor allem vorne im Büh­nen­gra­ben alle Ehre machte. Wob­belnd konnte ich kaum sicher stehen und ver­nünf­ti­ge Fotos schie­ßen. Doch auch die jün­ge­ren Fans fanden so lang­sam Gefal­len und sangen bei aktu­el­len Titeln wie “Meine Posse” oder “Es war einmal” laut­stark mit. Für die Beg­in­ner hatte der Auf­tritt his­to­ri­schen Cha­rak­ter. Bereits vor 18 Jahren stand die Crew bereits an glei­cher Stelle auf der Bühne – damals noch auf dem Splash-Festival.

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187 Strassenbande

Nach dem furio­sen Kon­zert hört man schon von weitem von der Atomi­no-Bühne die Paro­len “187, 187, 187!”. Punkt 0 Uhr soll­ten dort die Gangs­ter-Rapper der 187 Stras­sen­ban­de auf­tre­ten. Der Name war Pro­gramm: Mit tiefen mono­to­nen Stim­men rotz­ten die drei Künst­ler ihre Lines in das Mikro­fon. Von den paar Titeln, die ich mir geneh­mig­te, klan­gen fast alle gleich. Für’s Aus­ras­ten reich­te das für die ange­trun­ke­nen Fes­ti­val­be­su­cher aller­dings alle­mal. Und was auf dem Kos­mo­naut pas­siert, bleibt bekann­ter­ma­ßen auf dem Kosmonaut.

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