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Im Miniatur Wunderland. Monaco und die Provence.

Es wird gla­mou­rös im sechs­ten Teil meiner klei­nen Repor­ta­ge durch das Minia­tur Wun­der­land in Ham­burg: Die Reise führt in den spek­ta­ku­lä­ren Stadt­staat Monaco mit seinem legen­dä­ren Formel 1‑Rennen sowie in dessen uriges Umland, die bunte Pro­vence. Einige Ein­drü­cke des rasan­tes­ten Abschnit­tes der monu­men­ta­len Modellbahnwelt.

Monochrome Szenen in einer farbenfrohen Welt

Die kleine Reise durch die 36 Qua­drat­me­ter mes­sen­de Nach­bil­dung des Fürs­ten­tums von Albert II. star­tet in dessen Palast in der Alt­stadt Mona­cos. Auf dem Platz tum­meln sich die Touristik:innen und tanzen um die Wette. Auf dem angren­zen­den Haus lassen es sich ein paar Neu­rei­che nicht nehmen auf dem Dach eine Partie Golf zu spie­len. Ob es für ein Par reicht, ist leider nicht überliefert.

Doch was sehen die über­rasch­ten Augen nur wenige Zen­ti­me­ter weiter rechts? Die popu­lä­re Kathe­dra­le Notre-Dame-Imma­culée kommt in Grau­tö­nen daher. Der Grund hier­für ist schnell gefun­den: Nach Ori­gi­nal­fo­tos aus dem Jahr 1956 haben die krea­ti­ven Modell­bau­en­den die Hoch­zeit von Grace Kelly und Fürst Rai­nier III. nach­ge­bil­det. Wäh­rend nachts das Fehlen der Farben kaum auf­fällt, wirkt die Sze­ne­rie bei Tages­licht abs­trakt. Wie damals eben.

Rasante Rennaction an der französischen Riviera

Das wahre High­light lässt sich zwi­schen Yacht­ha­fen, Casino und Fairm­ont-Hotel finden. Elf Jahre hat es gedau­ert bis im April 2024 die Formel 1- sowie Formel E‑Autos rea­lis­tisch um die Ecke fahren. Jedes Rennen ist ein­zig­ar­tig. Mög­lich macht dies das soge­nann­te Hal­bach-Array. Die Stre­cke besteht aus Dut­zen­den Pla­ti­nen, auf denen wie­der­um Zehn­tau­sen­de „Pixel“ ver­baut sind. Sie sorgen dafür, dass die magnet­be­stück­ten Formel-Fahr­zeu­ge über die detail­ge­treue Stre­cke wan­dern. Wobei „wan­dern“ nicht ganz kor­rekt ist, denn die Boli­den flit­zen dank 100.000 Zeilen Pro­gram­mier­code nur so über den Stadtkurs.

Wie im realen Leben fahren Ver­st­ap­pen, Hamil­ton und Co vor Renn­start eine Ein­füh­rungs­run­de hinter dem Safety-Car. Als die Ampel auf Grün springt, sprin­ten die Renner zur ersten Kurve. Unfäl­le in den engen Gassen – Fehl­an­zei­ge. Die Duelle sind eng, aber weni­ger aggres­siv. Selbst die Ide­al­li­nie ver­fol­gen die Minia­tur­sport­ler prä­zi­se. Am Ende des 6‑Run­den-Ren­nens geht es wie im Vor­bild in die Boxen­gas­se. Als die Dun­kel­heit her­ein­bricht beginnt unter Flut­licht das Nachtrennen.

Liebenswertes Landleben in der Provence

Fernab des städ­ti­schen Tru­bels schließt sich die lieb­li­che Land­schaft der Pro­vence an. Zuerst fällt die impo­san­te Ver­don­schlucht ins Auge. Men­schen nutzen das kühle Nass für eine Erfri­schung. Manche miss­brau­chen die römi­sche Aquä­dukt „Pont du Gard“ als Sprung­brett in den Fluss. Andere wie­der­um klet­tern an den schrof­fen Felsen. Im Hin­ter­grund, weit auf dem Berg, lugt das kleine Dorf Can­tobre hervor. Es wird von der 1148 gegrün­de­ten Abtei von Sénan­que mit seinen lila­far­be­nen Laven­del­fel­dern flankiert.

Eine his­to­ri­sche Wind­müh­le presst den Sirup aus den wohl­rie­chen­den Pflan­zen, wäh­rend Kinder ihre Dra­chen stei­gen lassen. Schade, dass es hier keinen „Modell­ge­ruch“ gibt. Nur wenige Meter ent­fernt befin­det sich das „Vil­la­ge des Bories“, das im 18. und 19. Jahr­hun­dert erbau­te Dorf der Stein­hüt­ten unweit der Gemein­de Gordes. Es ist auch in Minia­tur die größte Ansamm­lung pro­ven­za­li­scher Tro­cken­stein-Rund­bau­ten und zählt 12 der 354 in diesem Bau­ab­schnitt inte­grier­ten Häuser. Mit fünf Mil­lio­nen Euro Bau­kos­ten ist er auch der bisher teu­ers­te im Minia­tur Wunderland.


Im letz­ten Teil führt uns die Reise im Minia­tur Wun­der­land nach Südamerika.

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